Australien Vize-Ministerpräsident Joyce tritt zurück

Joyce wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Dennoch behält er ein Mandat, denn Ministerpräsident Turnbull ist auf ihn angewiesen.

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Australien: Vize-Ministerpräsident Barnaby Joyce tritt zurück Quelle: dpa

Canberra Der australische Vize-Ministerpräsident Barnaby Joyce ist wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung einer Frau vom Kabinett zurückgetreten. Er werde aber nicht aus dem Parlament ausscheiden, erklärte Joyce am Freitag. Dadurch bleibt die knappe Mehrheit von Ministerpräsident Malcolm Turnbull von nur einem Sitz im Repräsentantenhaus erhalten.

Joyce ist nicht nur wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung, den er zurückweist, unter Druck geraten. Diesen Monat war bekanntgeworden, dass er und eine frühere Mitarbeiterin von ihm im April ein Kind erwarten. Für Aufmerksamkeit sorgten die Vergabe von zwei Regierungsjobs an die Frau, nachdem sie im vergangenen Jahr im Büro von Joyce gearbeitet hatte, sowie eine mietfreie Wohnung, in der Joyce und sie nun wohnen. Die Wohnung gehört einer wohlhabenden Person, die politische Spenden gemacht hat.

Joyce sagte, seine Partei Die Nationalen werde am Montag einen neuen Vorsitzenden bestimmen. Diese Person wird dann neuer stellvertretender Ministerpräsident. Joyce war auch Infrastruktur- und Verkehrsminister. Er hat auch einen Medienbericht dementiert, dass er vor mehreren Jahren in einem Pub in Canberra eine Frau in den Hintern gezwickt habe, als er betrunken gewesen sei.

Joyce und Turnbull haben sich seit dem Bekanntwerden der Büroaffäre des stellvertretenden Ministerpräsidenten verbal attackiert.

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