Bürgerkriegsland Norwegens Botschafter in China wird UN-Syrienbeauftragter

Ohne nennenswerte Fortschritte macht der derzeitige UN-Syrienbeauftragte Staffan de Mistura Platz für Geir Pedersen. Der Norweger will nun in Syrien Frieden stiften.

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Zwei Mitglieder der United Nations Disengagement Observer Force stehen auf einer Aussichtsplattform auf Berg Bental und blicken auf die Waffenstillstandslinie an der Grenze zwischen Syrien und Israel hinab. , Quelle: dpa

New York Der norwegische Botschafter in China, Geir Pedersen, wird neuer UN-Syrienbeauftragter. UN-Generalsekretär António Guterres ernannte ihn am Mittwoch zum Nachfolger von Staffan de Mistura. Der tritt Ende November nach vier Jahren und ohne nennenswerte Fortschritte bei der Suche nach einer Friedenslösung für das Bürgerkriegsland zurück. Pedersen war früher bereits im UN-Auftrag als Vermittler im Einsatz, unter anderem für den Libanon.

2012 war er UN-Botschafter seines Landes, bevor er 2017 nach Peking wechselte. Pedersen, 63 Jahre alter Vater von fünf Kindern, soll nach mehr als sieben Jahren Bürgerkrieg mit mehr als 400.000 Toten und Millionen Flüchtlingen in Syrien Frieden stiften.

Am Wochenende hatten sich Kremlchef Wladimir Putin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Istanbul darauf geeinigt, den festgefahrenen Friedensprozess wieder in Gang bringen zu wollen.

De Mistura hatte vor rund zwei Wochen seinen Rückzug erklärt. Hintergrund seien „ausschließlich persönliche Gründe“, hatte der 71 Jahre alte italienisch-schwedische Spitzendiplomat mitgeteilt. Er wolle seiner Familie „etwas Aufmerksamkeit“ schenken. „Es geht mir gut und ich bin nicht einmal müde, denn diese Art von Einsatz hat mir viel Adrenalin gegeben.“ Spekulationen darüber, ob gesundheitliche Gründe ihn zu dem Entschluss trieben, räumte er aus.

De Mistura war im Juli 2014 nach einer vier Jahrzehnte umfassenden Laufbahn bei den Vereinten Nationen vom damaligen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auf den Posten berufen worden. Vor de Mistura hatten sich bereits der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan und der algerische Diplomat Lakhdar Brahimi um eine Lösung des Syrienkonflikts bemüht, beide hatten aber schon nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Der Norweger Pedersen ist nun der vierte Sonderbeauftragte in sieben Kriegsjahren.

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