Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi Italiens Polizei beschlagnahmt mutmaßlich veruntreutes Gaddafi-Geld

Die italienische Polizei nimmt einen libyschen Geschäftsmann ins Visier. Er soll versucht haben, zwei Millionen Euro außer Landes zu schaffen.

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Die italienische Polizei wirft einem libyschen Geschäftsmann falsche Registrierung von Vermögen und Geldwäsche vor. Quelle: AP

Rom Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Euro von einem libyschen Geschäftsmann beschlagnahmt, der einst im Auftrag von einem Sohn des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi Immobilien in Rom erworben haben soll. Die Polizei warf dem beschuldigten Mann am Donnerstag unter anderem die falsche Registrierung von Vermögen und Geldwäsche vor.

Der inzwischen gestorbene Diktatorensohn Mutassim al-Gaddafi hatte den Angaben zufolge im Jahr 2010 - ein Jahr vor seinem Tod - über den Agenten für 5,5 Millionen Euro unter anderem zwei Luxuswohnungen erworben, um internationalen Sanktionen sowie dem möglichen Einfrieren seines Geldes zu entgehen.

Der Agent soll dann – nach dem Tod Mutassim al-Gaddafis – die Immobilien weiterverkauft haben. Und zwar unter Wert für nur rund 2,5 Millionen Euro – den Angaben zufolge, weil er Angst davor hatte, dass die Behörden ihm auf der Spur sein könnten.

Er schaffte es demnach, von diesem Erlös rund eine halbe Million Euro aus Italien herauszuschmuggeln - die restlichen 2 Millionen Euro seien jetzt beschlagnahmt und eingefroren worden, hieß es. Mutassim al-Gaddafi war am 20. Oktober 2011 – am selben Tag wie sein Vater Muammar – getötet worden. Dieser hatte den nordafrikanischen Staat seit einem Militärputsch 1969 bis zu seinem Sturz 2011 regiert.

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