Grenzhändler Hongkongs Regierung verurteilt Gewalt bei jüngsten Protesten

Die Regierung kritisiert die Ausschreitungen bei der Kundgebung. Demonstranten werfen Grenzhändlern vor, für steigende Preise im Land zu sorgen.

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Die Proteste tragen zu der ohnehin angespannten Lage in Hongkong bei. Quelle: dpa

Hongkong Hongkongs Regierung hat die Ausschreitungen bei den jüngsten Protesten gegen Händler aus der chinesischen Volksrepublik verurteilt. Die Führung der ehemaligen britischen Kronkolonie erklärte am Sonntag zudem, sie sei bereits gegen die von den Demonstranten kritisierten Geschäfte vorgegangen. Dabei decken sich Händler in Hongkong mit großen Mengen an Waren ein und verkaufen sie dann in der Volksrepublik weiter.

Hongkongs Regierung betonte, sie habe wegen solcher Geschäfte in den vergangenen 18 Monaten 126 Personen aus der Volksrepublik festgenommen und 5000 weiteren wegen des Verdachts auf ähnliche Pläne die Einreise in die Sonderverwaltungszone verwehrt.

Die Demonstranten werfen Grenzhändlern vor, für steigende Preise verantwortlich zu sein und keine Steuern zu zahlen. Am Samstag war es in der Grenzstadt Sheung Shui bei Kundgebungen zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

Die Proteste tragen zur angespannten Lage in Hongkong bei, wo es in den vergangenen Wochen bereits zu Massendemonstrationen gegen einen wachsenden Einfluss der Pekinger Regierung gekommen ist. Hongkong wurde zwar 1997 von Großbritannien an China zurückgegeben, genießt aber eine Reihe von Sonderrechten.

Am Sonntag waren neue Protestmärsche geplant, dieses Mal in der Stadt Sha Tin im Gebiet zwischen der Insel Hongkong und der chinesischen Grenze. Hier richtet sich der Zorn der Demonstranten gegen Tagestouristen aus der Volksrepublik, die in Sha Tin schon wiederholt für Unmut in der Bevölkerung gesorgt haben. Nach amtlichen Statistiken haben in den ersten fünf Monaten des Jahres fast 24 Millionen Menschen aus der Volksrepublik Hongkong besucht - knapp 18 Prozent mehr als im Vorjahr. In Hongkong leben rund 7,4 Millionen Menschen.

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