




Nach Jahren der Eiszeit wollen China und Japan ihre durch territoriale Streitigkeiten belasteten Beziehungen verbessern. Der chinesische Außenminister Wang Yi sagte am Samstag bei einem Treffen mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida laut staatlicher Nachrichtenagentur Xinhua, sein Land wünsche eine gesunde und stabile Beziehung zu Japan. Die bilateralen Verbindungen müssten auf Respekt vor der Geschichte, Einhaltung von Zusagen und auf Kooperation statt Konfrontation beruhen.
Es war der erste Besuch eines japanischen Außenministers in China seit mehr als vier Jahren. Die Beziehungen sind größtenteils eingefroren, seit Japan einige unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer verstaatlicht hat, die China seit 2012 für sich beansprucht. Das löste in China großen Ärger aus.
Wang sagte, die Beziehungen hätten in den vergangenen Jahren „unerwartete Wendungen und Drehungen“ mitgemacht, deren Gründe Japan selbst gut kenne. Japan müssen seinen Worten Taten folgen lassen.
Trotz der starken wirtschaftlichen Beziehungen zu Japan stehen viele Chinesen dem Land feindselig gegenüber - unter anderem eine Folge der brutalen Invasion und Besetzung großer Teile Chinas durch japanische Truppen in den 30 und 40er Jahren. Auch in Japan herrscht gegenüber China Misstrauen, da der eigene politische und wirtschaftliche Einfluss durch das wachsende China mehr und mehr in den Schatten gestellt wird.
China sieht zudem die japanische Allianz mit den USA kritisch und hatte Tokio aufgefordert, sich aus den schwelenden territorialen Streit über die Ansprüche im Südchinesischen Meer herauszuhalten. Peking warf Konservativen in Japan zudem vor, die militaristische Vergangenheit und die im Zweiten Weltkrieg begangenen Gräueltaten kleinreden zu wollen.