Intransparente Investitionen Müller warnt Schwellenländer vor Krediten aus China

Müller warnt Schwellenländer vor der Abhängigkeit von Krediten aus China. Diese seien häufig intransparent in Bezug auf die Schuldenhöhe und die Bedingungen.

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Chinesische Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern seien häufig „sehr intransparent“ in Bezug auf die tatsächliche Schuldenhöhe und die Bedingungen der Kredite. Quelle: dpa

Johannesburg Entwicklungsminister Gerd Müller hat aufstrebende Wirtschaftsnationen vor einer Abhängigkeit von Krediten aus China gewarnt. Chinesische Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern seien häufig „sehr intransparent“ in Bezug auf die tatsächliche Schuldenhöhe und die Bedingungen der Kredite, sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Ein Fall wie in Sri Lanka, wo die Regierung für einen teilweisen Schuldenausgleich einen neuen Hafen für 99 Jahre komplett an China übertrug, zeige die Gefahr solcher Deals. Das sollte ein Warnsignal für alle anderen Staaten und Entwicklungsländer sein, so Müller.

Es sei positiv, dass China sich verstärkt in Afrika engagiere, dies müsse aber nachhaltig erfolgen, forderte Müller während eines Besuchs in Sambia am vergangenen Mittwoch. Das Land im Süden Afrikas habe von einem Schuldenerlass profitiert, sei nun aber wieder hoch verschuldet. „Wir sehen das mit Sorge“, sagte Müller.

Unbestätigten Berichten zufolge soll Sambia in Kreditverträgen mit China den staatlichen Stromversorger Zesco als Sicherheit eingesetzt haben. Sambias Verschuldung stand 2014 bei 36 Prozent der Wirtschaftsleistung, für 2019 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) 77 Prozent. Das ist für ein Entwicklungsland ein gefährlicher hoher Schuldenberg.

China hat in den vergangenen Jahren massiv in Infrastrukturprojekte in Afrika investiert. In der Regel wurden sie von chinesischen Firmen durchgeführt und mit Krediten aus Peking finanziert. Teils vergab China auch Kredite, die mit dem Verkauf von Rohstoffen zu Festpreisen beglichen werden sollten. Experten haben solche Deals als intransparent und nachteilig für die Empfängerländer kritisiert.

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