Katar Arabische Staaten drohen mit neuen Sanktionen

Katar drohen voraussichtlich weitere Sanktionen seitens der Arabischen Staaten. In der kommenden Woche reist US-Außenminister Tillerson in die Region

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Katar drohen weitere Sanktionen. Quelle: AP

Saudi-Arabien und drei weitere arabische Staaten haben im Konflikt mit Katar nun doch weitere Sanktionen gegen das Golf-Emirat angedroht. In einer gemeinsamen Mitteilung der vier Staaten vom späten Donnerstagabend, aus der arabische Medien zitierten, heißt es: „Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, politische, wirtschaftliche und rechtliche, wie und wann wir es für angebracht halten, um unsere Rechte, Sicherheit, Stabilität und Interessen vor der aggressiven Politik der Regierung Katars zu schützen.“ US-Außenminister Rex Tillerson reist Anfang nächster Woche in die Golf-Region, um dort über eine Lösung für die Krise um Katar zu sprechen. Tillerson werde am Montag auf Einladung des Emirs nach Kuwait fliegen, teilte das US-Außenministerium am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Kuwait tritt in dem Streit zwischen Katar und vier anderen arabischen Staaten als Vermittler auf.

Zu den Forderungen Saudi-Arabiens an Katar gehört auch die Schließung von Al Jazeera. Was steckt hinter dem staatsfinanzierten Fernsehsender für die arabischsprachige Welt?

Die von der Regionalmacht Saudi-Arabien angeführte Gruppe wiederholte den Vorwurf an Katar, Terroristen zu unterstützen und die Sicherheit und Stabilität der Golf-Region zu untergraben. Der Vorwurf der Terrorunterstützung gilt als Hauptgrund für die seit vier Wochen laufende Blockade des Emirats durch Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten.

Die vier Nachbarstaaten hatten erst am Mittwoch erklärt, bis auf Weiteres keine neuen Sanktionen gegen Katar zu verhängen - obwohl der kleine, aber reiche Golf-Staat 13 an ihn gestellte Forderungen offensichtlich nicht innerhalb einer gesetzten Frist erfüllt hatte. Das Wüstenemirat war per Ultimatum unter anderem aufgefordert worden, die Beziehungen zum schiitischen Iran - dem Erzrivalen des sunnitischen Königreichs Saudi-Arabien - zurückzufahren und seinen reichweitenstarken TV-Sender Al-Dschasira zu schließen.

Die Akteure der Katar-Krise

Katars Regierung bezeichnet den Hauptvorwurf der Terrorfinanzierung als Vorwand, um der Allianz international Sympathie für ihre Maßnahmen zu sichern. Dabei gilt es als offenes Geheimnis, dass im Syrien-Krieg Geld aus Katar an die radikalsten Gegner der Regierung von Präsident Baschar al-Assad fließt. Doch auch Saudi-Arabien ist als Förderer des islamistischen Terrorismus bekannt. So gilt die saudi-arabische Lesart des Islam - der Wahhabismus - als Quelle der Dschihad-Ideologie, auf die sich etwa die Terrormiliz IS stützt.

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