„Mein Lieblingsbuch“ Warum Donald Trump jetzt Bibeln verkauft

Donald Trump hält eine Bibel in die Höhe (Archivbild aus 2020) Quelle: AP

Nach Schuhen, Parfüm und Erfrischungswasser lässt der von Prozesskosten geplagte Ex-Präsident jetzt auch eine Bibelausgabe unter seinem Namen verkaufen. Dafür wandelt Trump sogar sein Wahlkampfmotto ein bisschen ab.

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Ex-US-Präsident Donald Trump ist unter die Bibelverkäufer gegangen. Seine Unterstützer sollten eine „God Bless the USA Bible“ kaufen, schrieb der 77-Jährige, der im November wieder ins Weiße Haus gewählt werden will, am Dienstag auf seiner Plattform Truth Social. „Alle Amerikaner brauchen eine Bibel zu Hause und ich habe viele. Sie ist mein Lieblingsbuch“, versicherte er und wünschte eine „fröhliche Karwoche“. „Wir müssen Amerika wieder zum Beten bringen“ (engl.: Make America pray again), ergänzte er.

Die Ausgabe trägt den Titel des patriotischen Songs „God Bless the USA“ des Country-Sängers Lee Greenwood, den Trump stets spielen lässt, wenn er bei Kundgebungen die Bühne betritt. Angepriesen wird sie auf einer eigenen Webseite als „die einzige Bibel, die Präsident Trump empfiehlt“ und kostet 59,99 Dollar (gut 55 Euro).

Außer der üblichen englischen Bibelübersetzung enthält sie die US-Verfassung, deren als Bill of Rights bekannte erste zehn Zusatzartikel, die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten sowie das Treuegelöbnis gegenüber der Nation – und natürlich Greenwoods Song „God Bless the USA“.

Auf der Webseite wird beteuert, die von Trump beworbene Bibelausgabe sei völlig unpolitisch und habe nichts mit Wahlkampf zu tun. Für den Abdruck seines Konterfeis habe sie eine Lizenz erworben.

Trumps Bibelwerbung kommt zu einer Zeit, in der der Ex-Präsident immense Rechnungen aus diversen Prozessen begleichen muss. Erst am Montag gewährte ihm ein New Yorker Berufungsgericht einen Aufschub auf die Einziehung von mehr als 454 Millionen Dollar aufgrund eines zivilrechtlichen Betrugsurteils, wenn Trump innerhalb von zehn Tagen 175 Millionen Dollar aufbringt. Im Zusammenhang mit Verleumdungsklagen der Schriftstellerin Jean Carroll, die Trump der sexuellen Nötigung beschuldigt hat, musste er eine Kaution von 92 Millionen Dollar hinterlegen.

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Die Bibel ist nur das jüngste kommerzielle Projekt, das Trump während seines Wahlkampfes in Angriff genommen hat. Im März stellte er auf der Sneaker Con in Philadelphia eine neue Reihe von Schuhen der Marke Trump vor, darunter 399 Dollar teure goldene Never Surrender High-Tops. Das Unternehmen 45Footwear, das hinter dem Angebot steht, verkauft zudem weitere Schuhe, Kölnischwasser und Parfüm unter der Marke Trump.

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