Nato, G20 und Sicherheitskonferenz Trumps Regierung stellt sich in Europa vor

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G20 in Bonn

Der neue Bundesaußenminister Sigmar Gabriel empfängt am Donnerstag im alten Plenarsaal des Bundestags in Bonn die Kollegen aus den wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Seine beiden interessantesten Gäste: US-Außenminister Rex Tillerson und sein russischer Kollege Sergej Lawrow. Es wird die erste Begegnung eines Vertreters der Regierung Trump mit einem russischen Minister sein.

Zu Russland kommen widersprüchliche Signale aus der neuen US-Regierung - mal Annäherung, mal scharfe Kritik am russischen Vorgehen in der Ostukraine. Dem früheren Öl-Manager Tillerson werden jedenfalls gute Kontakte nach Moskau nachgesagt.

Die Konferenz bietet auch darüber hinaus viele Möglichkeiten zu interessanten bilateralen Gesprächen. China ist in der „Gruppe der 20“ ebenso vertreten wie die Türkei und Saudi-Arabien - zwei der wichtigsten Akteure im Syrien-Konflikt. Die eigentlichen Themen der deutschen G20-Präsidentschaft wie Klimaschutz, Bekämpfung von Pandemien, Frauenförderung, Korruptionsbekämpfung, Flucht nd Migration werden da wohl etwas in den Hintergrund geraten.

Sicherheitskonferenz in München

80 Außen- und Verteidigungsminister, 30 Staats- und Regierungschefs, Generalsekretäre und Präsidenten internationaler Organisationen: Das Hotel Bayerischer Hof in München wird wie jedes Jahr im Februar für drei Tage zum Zentrum der Weltpolitik. Diesmal wird die frühere Wehrkundetagung so wichtig sein wie lange nicht mehr. US-Vizepräsident Mike Pence wird am Samstag die Sicherheitspolitik des Weißen Hauses auf großer Bühne vorstellen - und mit großer Wahrscheinlichkeit Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen.

Donald Trump: Ein Kurzporträt des 45. US-Präsidenten

Tillerson reist nicht weiter nach München, Mattis schon. Hinzu kommen der für Migration zuständige Heimatschutz-Minister John Kelly und Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn. In der US-Delegation sind aber auch prominente Trump-Gegner vertreten, allen voran der republikanische Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain. Früher griff er auf den Sicherheitskonferenzen als Hardliner den Kurs von Präsident Barack Obama an. Jetzt ist er der schärfste Widersacher Trumps bei den Republikanern.

Konferenzchef Wolfgang Ischinger beschreibt die derzeitige Situation in der Weltpolitik als „maximale Unplanbarkeit“. „Trump macht mir Angst“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. Im besten Fall sortiert seine Konferenz die neue Weltunordnung ein wenig. Wenn es schlecht läuft, wird die Verwirrung nur noch größer.

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