Philip Hammond Britischer Finanzminister will Vertrauen der Wirtschaft zurückgewinnen

Der Brexit droht ein Chaos in Großbritannien anzurichten, die Wirtschaft ist verunsichert. Finanzminister Hammond will einige Ängste nehmen.

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Der Finanzminister will britische Firmen weiter unterstützen. Quelle: Reuters

Birmingham Der britische Finanzminister Philip Hammond bemüht sich angesichts des zu befürchtenden ungeordneten Brexit um das Vertrauen der Wirtschaft Großbritanniens. „Wir unterstützen Firmen als Eckpfeiler einer erfolgreichen Wirtschaft, als dauerhafte Kraft der Gesellschaft und als wesentlicher Ausdruck unserer Werte“, heißt es in der Rede von Hammond, die er auf dem Parteitag der britischen Konservativen halten will.

Die Vorteile des modernen Kapitalismus müssten besser vermittelt werden. Zu viele Menschen hätten zu viele Jahre mit geringen Lohnerhöhungen und Unsicherheiten in ihren Jobs erfahren. Zudem hätte ihnen ein sich nach oben schraubender Immobilienmarkt zugesetzt. „Wir müssen sie davon überzeugen, dass unsere Vision für Großbritanniens Zukunft ihren Ansprüchen genügt und unser Plan – anders als der von Labour – ihnen und ihren Familien eine bessere Zukunft beschert.“

Zum Auftakt des viertägigen Parteitags hatte Parteichefin und Premierministerin Theresa May am Sonntag zur Geschlossenheit beim Brexit-Kurs aufgerufen. Die Tories sind wegen des Brexit tief gespalten. Auch bei den 27 EU-Partnern und der EU-Kommission stoßen Mays Pläne auf Ablehnung. Sechs Monate vor dem angepeilten EU-Austrittstermin stocken daher die Verhandlungen über ein Brexit-Abkommen. Ohne eine solche Vereinbarung droht ein ungeregelter Abschied aus der Staatengemeinschaft und mit potenziell großen politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen. Viele Firmen bereiten sich bereits auf dieses „Worst-Case-Szenario“ vor.

Großbritannien will die Europäische Union am 29. März 2019 verlassen. Dies werde geschehen und nicht nur auf dem Papier, heißt es in der Parteitagsrede von Brexit-Minister Dominic Raab. „Mein Ansatz für den Brexit ist pragmatisch, nicht dogmatisch.“ Der Wille zu Kompromissen habe aber auch seine Grenzen. Deshalb sei ein EU-Austritt ohne Vertrag denkbar.

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