
Washington/Manila Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte geht weiter auf Konfrontationskurs zu den USA. Am Montag lehnte er erstmals öffentlich die Präsenz von US-Soldaten in seinem Land ab.
Duterte erklärte, er wolle, dass amerikanische Truppen den Süden der Philippinen verlassen. Wie er sein Ziel erreichen will, sagte Duterte nicht. Auch nannte er keine Frist.
Das US-Außenministerium teilte daraufhin mit, die Philippinen hätten keinen formale Antrag für einen Truppenabzug gestellt. Die USA fühlten sich weiter dem Bündnis mit dem Land verpflichtet.
Das US-Militär hatte im Jahr 2002 Soldaten entsandt, um philippinische Soldaten auszubilden und mit Waffen zu versorgen, die gegen Extremisten der Rebellengruppe Abu Sayyaf im Süden des Landes kämpfen. Als sich die amerikanischen Truppen im Februar 2015 zurückzogen, hatten US-Beamte angekündigt, dass ein kleineres Kontingent von US-Militärberatern bleiben werde.
Duterte machte die USA zudem für das Unwesen muslimischer Extremisten in der Region verantwortlich. Er zeigte ein historisches Foto und verwies auf die Tötungen muslimischer Philippiner zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als US-Truppen für Frieden sorgen sollten.
In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Barack Obama ein Treffen mit Duterte am Rande des Asean-Gipfels in Laos abgesagt. Zuvor hatte dieser für Schlagzeilen gesorgt, weil er Obama als „Hurensohn“ bezeichnet hatte.
Duterte hat seit seinem Amtsantritt im Juni ein angespanntes Verhältnis zu den USA. Der Präsident hat offen Kritik an der amerikanischen Sicherheitspolitik geäußert. Als Präsidentschaftskandidat hatte er eine Außenpolitik in Aussicht gestellt, die nicht von Amerika abhängig sein soll.