Post aus Harvard

Was Trump in der Handelspolitik angehen muss

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Hoffnung auf bessere Innen- und Handelspolitik der USA

Doch kritisiert der Bericht zugleich eine Reihe weiterer von China und anderen Ländern verfolgter unfairer Politiken, ohne zwischen solchen zu unterscheiden, die Amerikas Interessen schaden, und solchen, die zwar „unfair“ sind, aber den Amerikanern tatsächlich helfen. Hier ist die Liste: „Andere Länder nutzen Dumping, diskriminierende nichttarifäre Handelshemmnisse, erzwungene Technologietransfers, unwirtschaftliche Kapazitäten, industrielle Subventionen und andere Unterstützungsmaßnahmen von Regierungen und staatseigenen Unternehmen, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.“

Nichttarifäre Handelsschranken gegenüber US-Exporten schaden US-Unternehmen eindeutig, ohne in irgendeiner Weise den privaten Haushalten in den USA zu nutzen. Gleiches gilt für erzwungene Technologietransfers, auch wenn die chinesische Position hier lautet, dass US-Firmen, die in China operieren wollen, dem Transfer von Technologien freiwillig zustimmen – im Austausch gegen das Recht, in China zu produzieren und zu verkaufen.

Dumping – der Verkauf von Produkten zu unter Herstellungskosten liegenden Preisen – hilft ganz eindeutig den amerikanischen Verbrauchern, auch wenn es amerikanischen Unternehmen schadet. Obwohl einige Wirtschaftslehrbücher behaupten, dass Dumping durch Ausländer inländische Erzeuger aus dem Geschäft drängen kann, sodass der ausländische Produzent seinen Preis erhöhen kann, gibt es keine Belege, dass ein solches Verhalten in der Praxis tatsächlich auftritt.

Die Chinesen halten nach wie vor in einigen staatseigenen Branchen überschüssige Kapazitäten vor, was zu verlustbringenden Exportumsätzen führt. Wie Dumping ist dies, zusammen mit expliziten Industriesubventionen, eine „unfaire“ Politik, von der allerdings die amerikanischen Verbraucher profitieren.

Die US-Regierung sollte sich künftig auf die Bekämpfung von Handelspolitiken ausländischer Regierungen – wie etwa Technologiediebstahl, nichttarifären Handelsschranken gegenüber US-Exporten und erzwungenen Technologietransfers – konzentrieren, die amerikanischen Firmen schaden, ohne im Gegenzug den amerikanischen Verbrauchern zu nutzen.

Als Ökonom freue ich mich, dass die NSS den wirtschaftlichen Aspekten der nationalen Sicherheit der USA so hohe Aufmerksamkeit schenkt. Ich hoffe, dass dieser Schwerpunkt zu einer besseren Innen- und Handelspolitik führt.

Donald Trump hat zum Ende seines ersten Jahres doch noch geliefert: Eine drastische Senkung der Unternehmensteuern. Die USA könnten so einen globalen Steuerwettlauf provozieren. Auch Deutschland ist betroffen.
von Christian Ramthun

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