Präsidentenwahl Demonstranten im Kongo wehren sich gegen Ausschluss von Wahl

Die Wahlkommission hat den Urnengang in den Städten Beni und Butembo abgesagt. Diese sind allerdings Hochburgen der Opposition gegen den scheidenden Präsidenten.

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In einer ersten Reaktion rief die Opposition hinter Präsidentschaftskandidat Martin Fayulu die Bürger für Freitag zu einem landesweiten Generalstreik auf, um gegen den Ausschluss der Städte von der Abstimmung zu protestieren. Quelle: Reuters

Berlin Vor der für Sonntag geplanten Präsidentenwahl im Kongo ist es im Osten des Landes zu Ausschreitungen gekommen. Sicherheitskräfte gaben mit scharfer Munition Warnschüsse ab und setzten Tränengas ein, um Demonstranten auseinanderzutreiben. Diese setzten Reifen in Brand und griffen Ebola-Zentren an.

Ihr Unmut richtet sich gegen eine Entscheidung der Wahlkommission, den Urnengang in den Städten Beni und Butembo sowie den umliegenden Gebieten abzusagen. Die Kommission hat dies mit dem Ebolaausbruch und der Gewalt von Milizen begründet.

Die Orte sind allerdings auch Hochburgen der Opposition gegen den scheidenden Präsidenten Joseph Kabila. Lokale Politiker verurteilten die Entscheidung als Versuch, die Wahl zugunsten des von Kabila bevorzugten Kandidaten Emmanuel Ramazani Shadary zu beeinflussen.

Einem Bewohner zufolge versuchte eine Gruppe von Demonstranten in das Büro der Wahlkommission in Beni einzudringen. Demonstranten plünderten zudem ein Ebola-Isolationszentrum in Beni. 24 Patienten flohen, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte. Auch das Büro der Regierungsbehörde wurde angegriffen, die die Reaktion auf das Ebola-Virus in Beni koordiniert.

Beni, Butembo und ihre ländliche Umgebung haben seit August mit einem Ebola-Ausbruch zu kämpfen, dem Schätzungen zufolge bislang mehr als 350 Menschen zum Opfer fielen.

In einer ersten Reaktion rief die Opposition hinter Präsidentschaftskandidat Martin Fayulu die Bürger für Freitag zu einem landesweiten Generalstreik auf, um gegen den Ausschluss der Städte von der Abstimmung zu protestieren. Die Kommission hat wegen ethnischer Ausschreitungen auch die Wahl in der westlichen Stadt Yumbi untersagt.

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