Moskau Bei der russischen Präsidentenwahl rechnen Moskauer Meinungsforscher mit einer Beteiligung von gut 70 Prozent. In der letzten Erhebung vor dem Wahltag am kommenden Sonntag (18. März) hätten 74 Prozent der Befragten gesagt, dass sie abstimmen würden, teilte das staatliche Institut WZIOM am Montag mit.
Dennoch halten die Soziologen eine etwas niedrigere Wahlbeteiligung von bis zu 67 Prozent für möglich. Die Erfahrung zeige, dass die reale Beteiligung am Ende immer etwas niedriger sei, als Umfragen vorab andeuteten, sagte WZIOM-Chef Waleri Fjodorow der Agentur Tass.
Bei der Präsidentenwahl 2012 lag die Beteiligung bei rund 65 Prozent. Damals hatten etwa 63 Prozent für Wladimir Putin gestimmt.
Putins Wiederwahl für eine vierte Amtszeit gilt als sicher. Für ihn wollen dem WZIOM zufolge 69 Prozent der Befragten stimmen. Der Kommunist Pawel Grudinin kommt mit sieben Prozent auf Platz zwei, gefolgt vom Rechtspopulisten Wladimir Schirinowski (fünf Prozent) sowie TV-Star und Journalistin Xenia Sobtschak (zwei Prozent).
Im Wahlkampf gibt es in Russland vor allem Umfragen staatlicher Institute. Das unabhängige Lewada-Zentrum darf vorübergehend aufgrund von umstrittenen Auflagen der Behörden keine Erhebungen zur Präsidentenwahl veröffentlichen.