Schuhe, Windeln, Fernseher USA setzen neue Strafzölle in Kraft

Schuhgeschäft San Francisco: Viele der Sportschuhe werden in China hergestellt und ab dem 1. September neuen US-Zöllen auf chinesische Waren unterliegen. Quelle: dpa

Erstmals trifft der Handelskrieg zwischen den USA und China auch Konsumgüter: Verbraucher in den USA müssen sich bei Importwaren wie Büchern, Fernsehern oder Turnschuhen auf höhere Preise einstellen.

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Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelskrieg mit China geht in die nächste Runde: Verbraucher in den USA müssen sich daher bei Importwaren auf Preiserhöhungen einstellen. Die US-Behörden erheben von diesem Sonntag an Strafzölle von 15 Prozent auf chinesische Importe im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Erstmals seit Beginn des Handelskonfliktes vor gut einem Jahr sind auch Konsumgüter von den Importgebühren betroffen, darunter etwa Fernseher, Bücher, Windeln, Turnschuhe und viele anderen Waren.

Am 15. Dezember sollen dann Strafzölle von ebenfalls 15 Prozent auf Konsumgüter aus China im Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar in Kraft treten. Dann werden auch Produkte wie Smartphones, Laptops und Kleidung erfasst werden. Alle im August angekündigten Strafzölle sollten ursprünglich von Sonntag an gelten, Trump ließ die zweite Tranche jedoch verschieben, um das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht zu belasten. Von Dezember an gelten dann auf fast alle Warenimporte aus China - 2018 waren das rund 540 Milliarden US-Dollar - Strafzölle.

Nach Ansicht von Unternehmen und Industrieverbände werden die von den Strafzöllen verursachten Kosten zu höheren Preisen für Verbraucher führen. Ein Verband der US-Schuhindustrie etwa warnte diese Woche, dass der Preis für ein Paar Laufschuhe aus China deswegen von 150 auf 190 US-Dollar steigen könnte. Dem Verband FDRA zufolge stammen 70 Prozent der in den USA verkauften Schuhe aus China.

Bislang hatte Trump nur Strafzölle auf chinesische Waren wie Industriegüter und Maschinen im Wert von rund 250 Milliarden US-Dollar verhängt. Diese führten zu Mehrkosten bei Unternehmen, aber nicht direkt bei Verbrauchern. Diese bestehenden Strafzölle sollen von Oktober an nochmals um fünf Prozentpunkte auf 30 Prozent steigen.

Der eskalierende Handelskonflikt mit China hat inzwischen auch zu einer Verlangsamung des Wachstums in den USA geführt. Trump will Peking mit den Strafzöllen zum Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens bewegen. Die Verhandlungen dazu sollen im September weitergehen. China hat auch Strafzölle auf US-Importe verhängt.

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