Sommerflaute Britische Arbeitgeber stellen deutlich weniger ein

Volkswirte haben für Großbritannien im Sommer ein hohes Stellenplus erwartet. Doch zwischen Mai und Juli entstanden lediglich 3000 neue Jobs.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Großbritannien: Arbeitgeber stellen deutlich weniger ein Quelle: Reuters

London In Großbritannien sind zuletzt weit weniger Jobs entstanden als erwartet. Für den Zeitraum Mai bis Juli meldete das Statistikamt ONS am Dienstag ein Stellenplus von lediglich 3000. Volkswirte hatten mit 28.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,0 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit 1975. Zugleich stieg die Zahl der Vakanzen auf ein Rekordhoch.

„Der Arbeitsmarkt bleibt robust“, so ONS-Experte David Freeman. Der Lohnzuwachs für die Beschäftigten - ohne Bonuszahlungen - fiel zugleich mit 2,9 Prozent relativ üppig aus: Einen höheren Wert bei den durchschnittlichen Wochenlöhnen in den drei Sommermonaten hatte es zuletzt 2015 gegeben.

Die britische Notenbank hat die Lohnentwicklung genau im Blick. Sie analysiert die Daten auf Anzeichen für einen steigenden Inflationsdruck hin. Die Währungshüter kämpfen gegen die im Sog der Brexit-Entscheidung von 2016 steigenden Verbraucherpreise, die im Juli auf der Insel um 2,5 Prozent zum Vorjahr anzogen.

Seit dem EU-Austrittsvotum ist die Landeswährung Pfund auf Talfahrt. Zudem hat die britische Wirtschaft an Schwung verloren. Die Unsicherheit über die künftigen Handelsbeziehungen mit der EU dämpft das Wachstum. Großbritannien will Ende März 2019 der Europäischen Union den Rücken kehren.

Experten erwarten am Donnerstag keine Erhöhung der Leitzinsen, nachdem die britische Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz im August auf 0,75 Prozent angehoben hatte. Zentralbankchef Mark Carney hat signalisiert, dass die Notenbank in der nahen Zukunft Jahr für Jahr bei den Zinsen einen weiteren Viertelpunkt nach oben gehen könnte.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%