Umschlagplatz in Griechenland EU verdächtigt Chinesen des Steuerbetrugs im Hafen von Piräus

Chinesische Banden haben offenbar in großem Umfang gefälschte Markenkleidung in nach Europa eingeführt. Die EU wittert Zoll- und Steuerbetrug.

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Die Antibetrugsbehörde der EU bestätigte, zusammen mit Italien zu ermitteln. Quelle: dpa

Madrid/Athen Die EU geht dem Verdacht eines massiven Zoll- und Steuerbetrugs chinesischer Banden im griechischen Hafen von Piräus nach. Kriminelle Organisationen würden über den vom chinesischen Staatskonzern Cosco betriebenen Hafen Güter steuerfrei einführen, sagte Fabio Botto von den italienischen Ermittlungsbehörden zu Reuters. Bei den Importen handele es sich oft um gefälschte Markenkleidung. Durch falsche Lieferadressen könnten die wahren Empfänger die Mehrwertsteuer umgehen. Die Banden gäben zudem zu niedrige Warenwerte an, um Importzölle zu vermeiden. Italien sei durch Einnahmeausfälle bereits ein hoher Schaden entstanden. Auf die Spur nach Piräus sei seine Behörde Ende 2017 durch gefälschte Rechnungen gekommen.

Die Antibetrugsbehörde der EU bestätigte, zusammen mit Italien zu ermitteln. Wegen der andauernden Untersuchungen wollte die Stelle aber keine Einzelheiten preisgeben. Auch griechische Ermittler gehen mutmaßlichen Steuerbetrugsfällen im Zusammenhang mit Importen via Piräus nach, über die größeren Untersuchungen sind sie nach eigenen Angaben aber nicht informiert.

Cosco hält seit 2016 die Mehrheit an dem Betreiber des Hafens von Piräus, PPA. Beide Konzerne erklärten, sich an geltendes Recht zu halten. China baut Piräus schon seit Jahren aus, um dort einen Umschlagplatz für chinesische Exporte in die EU zu schaffen. Griechenlands größter Hafen ist für die Pekinger Führung ein Teil des Seidenstraßen-Projekts, mit dem sie weltweit Routen für heimische Waren erschließen will.

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