Venezuela Guaidó kündigt Rückkehr nach Venezuela an

Trotz drohender Festnahme will der selbst ernannte Übergangspräsident an einem Solidaritätskonzert und einer internationalen Konferenz teilnehmen.

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Der selbst ernannte Interimspräsident Venezuelas befindet sich in Kolumbien. Quelle: dpa

Bogotá Venezuelas selbst ernannter Übergangspräsident Juan Guaidó hat trotz der Gefahr, festgenommen zu werden, eine baldige Rückkehr in sein Land angekündigt. „Ich bin diese Verpflichtung nicht eingegangen, um sie außerhalb Venezuelas zu erfüllen“, sagte er in einem in der Nacht zum Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Video.

„Wir sehen uns sehr bald in Caracas“, ergänzte er. Guaidó befindet sich seit vergangener Woche im benachbarten Kolumbien, wo er an einem Solidaritätskonzert für Venezuela sowie an einer internationalen Konferenz teilnahm.

Der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro hatte Guaidó zuvor im Falle einer Rückkehr mit strafrechtlichen Maßnahmen gedroht. „Er kann nicht einfach kommen und gehen, die Justiz hatte ihm das Verlassen des Landes verboten“, sagte Maduro in einem Interview des US-Senders ABC.

Guaidó warnte, seine Festnahme würde eine beispiellose Reaktion in Venezuela selbst und im Ausland nach sich ziehen. „Sollten sie den politischen und historischen Fehler begehen, mich zu inhaftieren, werden sie sich vor der Welt verantworten müssen.

Dies wäre ein Staatsstreich und ein Attentat auf die Stabilität des Landes“, sagte der 35-Jährige dem kolumbianischen Sender Caracol. Auf die Frage, ob das eine Intervention der USA auslösen würde, antwortete er: „Das ist eine Entscheidung der Vereinigten Staaten.“

Maduro bekräftigte, der Versuch der Opposition vom vergangenen Wochenende, von Kolumbien und Brasilien aus humanitäre Hilfe über die Grenze zu bringen, sei eine internationale Aggression gegen Venezuela gewesen. Die Aktion sei ein Vorwand gewesen, um Verbrecher ins Land zu schleusen und seine Regierung zu destabilisieren, schrieb er auf Twitter.

Den Brand zweier Hilfstransporter habe die Opposition selbst mit Hilfe des kolumbianischen Präsidenten Iván Duque verursacht, sagte Maduro nach Medienberichten bei einer Veranstaltung in Caracas. Bei den Zusammenstößen an den Grenzen zu dem Krisenland waren mindestens vier Menschen getötet und rund 350 verletzt worden.

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