Ampelkoalition im Bund? SPD und FDP flirten nur in der zweiten Reihe

Politiker von SPD und FDP können sich vorstellen, nach der Wahl zusammen mit den Grünen eine Koalition zu bilden. Allerdings kommt die Idee nicht überall gut an. FDP-Chef Lindner distanziert sich umgehend.

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Der FDP-Chef will noch nicht über Koalitionen sprechen. Quelle: dpa

Der Blick auf die Umfragen macht erfinderisch. Sollte die Bundestagswahl im Herbst so ausgehen, wie die Meinungsforscher derzeit vermuten, dann gibt es eine stabile Mehrheit nur für eine Große Koalition – oder eventuell für ein Dreierbündnis. Über Rot-Rot-Grün wird viel gesprochen, aber es gäbe rechnerisch noch andere Möglichkeiten: nämlich eine schwarz-grün-gelbe „Jamaika“-Koalition oder eine rot-grün-gelbe „Ampel“-Koalition.

Laut „Spiegel“ haben der SPD-Vorsitzende Martin Schulz und Außenminister Sigmar Gabriel in der Partei betont, dass sie die „Ampel“ Rot-Rot-Grün vorziehen würden. Der SPD-Abgeordnete Carsten Schneider sagte dem Magazin: „Die Ampelkoalition passt für uns am besten, weil die Gemeinsamkeiten mit Grünen und FDP am größten sind.“

Das Statement des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki klingt schon schwächer: „Die Ampelkoalition treibt mir keine Schweißperlen auf die Stirn“, sagt er. Ist die Ampel also tatsächlich eine realistische Konstellation für die nächste Koalition auf Bundesebene?

Ein Widerstand dabei wären sicher die Grünen, in deren Reihen sich offenbar kein Ampel-Verfechter fand. Aber auch die FDP positioniert sich ablehnend: Der Parteichef reagierte auf den „Spiegel“-Bericht belustigt: „Amüsante Fakenews“, schrieb er auf Twitter: „Schulz will Agenda 1995, die FDP Agenda 2030. Martin Schulz und ich haben uns noch nicht mal persönlich getroffen.“

Es bleibt wohl dabei: Keine Partei will sich vor der Bundestagwahl auf eine Koalition festlegen lassen.

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