
München Der Ausbau der Bahnstrecke von München an die deutsch-österreichische Grenze wird voraussichtlich mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich veranschlagt. Nach aktueller Planung schlage das Projekt mit rund 440 Millionen Euro zu Buche, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in München im Verkehrsausschuss des bayerischen Landtags. Vor zehn Jahren waren die Kosten noch mit knapp 190 Millionen Euro beziffert worden. Als Grund nannte Herrmann unter anderem einen besseren Lärmschutz. Dieser sei mit rund 100 Millionen Euro kalkuliert und „sehr bedeutsam für die breite Akzeptanz des Projekts“.
Aufgefangen werden soll dies durch einen neuen Finanzierungsmix. Die Schweiz leistet laut Herrmann eine Vorfinanzierung von 50 Millionen Euro. Der Bund steuere inklusive der Rückzahlung an die Schweiz rund 220 Millionen Euro bei, Bayern investiere rund 160 Millionen Euro. Der Rest komme von der Deutschen Bahn. Sollten die Kosten nochmals steigen, würden sich Bund und Land diese im Verhältnis zwei Drittel zu ein Drittel teilen.
Das Bauprojekt habe für Bayern sehr große Bedeutung, betonte Herrmann. Die Inbetriebnahme der Strecke solle Ende 2020 erfolgen. Die Reisezeit werde sich deutlich verkürzen. Von München aus soll Zürich in 3,5 Stunden zu schaffen sein, derzeit sind es mit der schnellsten Verbindung 4 Stunden und 20 Minuten.