Flüchtlinge Bundesregierung will Einreiseproblem für Rettungsschiffe europäisch lösen

Zwei deutsche Rettungsschiffe dürfen Malta weiterhin nicht anlaufen. Die Bundesregierung fordert nun eine europäische Lösung des Einreiseproblems.

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Berlin Die Bundesregierung setzt weiter auf eine Verteilung der auf zwei Schiffen deutscher Hilfsorganisationen im Mittelmeer festsitzenden Bootsflüchtlinge. Die EU-Kommission bemühe sich, eine Lösung zu finden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er plädierte für „eine dauerhafte, europäische, solidarische Lösung, und nicht jeweils neue Verhandlungen mit jedem neuen Schiff, das Flüchtlinge vor einen Mittelmeerhafen bringt“.

Die Lage auf den beiden blockierten Schiffen der deutschen Hilfsorganisationen Sea-Watch und Sea-Eye im Mittelmeer vor Malta hatte sich zum Wochenbeginn weiter angespannt. „Inzwischen werden die Trink- und Brauchwasservorräte des Schiffes streng rationiert“, teilte Sea-Eye am frühen Montagmorgen mit. Die 17 Geretteten an Bord der „Professor Albrecht Penck“ schliefen seit mehr als einer Woche auf der Krankenstation, sie teilten sich nur eine Toilette. Matratzen und Wechselkleidung gebe es nicht. Auch auf der Sea-Watch mit 32 Geretteten ist die Lage nach Angaben dieser Organisation kritisch.

Beide Schiffe befinden vor der maltesischen Küste, doch anlegen dürfen sie dort nicht. Malta und Italien rücken bisher nicht von ihrer Linie ab und verwehren weiter die Einfahrt in ihre Häfen. Die maltesische Regierung fordert angeblich als Gegenleistung eine Verteilung von mehr als 200 Flüchtlingen auf andere europäische Staaten.

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