Forderung von CDU-Politikern Jeder soll sich seine Arbeitszeit frei einteilen können

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Mehr Flexibilität trotz Höchststundenzahl

Eine digitale Welt baut nicht mehr auf unbefristete Angestelltenverhältnisse, sondern darauf, dass Mitarbeiter ihre Kompetenzen gezielt dort einbringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Dies führt insgesamt zu einer höheren Zufriedenheit auf Seiten der Mitarbeiter und gleichzeitig zu einer besseren Leistung für die Unternehmen. Es sollte über Arbeitszeitmodelle nachgedacht werden, die dem Arbeitnehmer die Freiheit geben selbst zu wählen, wie viel er arbeiten möchte. Natürlich weiterhin mit einer Höchststundenzahl im Monat, aber eben mit mehr Flexibilität. Nur dadurch kann die Digitalisierung der Arbeitsprozesse vernünftig abgebildet und die Bundesrepublik Deutschland als Wirtschaftsstandort zukunftsfähig bleiben.

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Das muss die Politik nicht steuern, sondern sie sollte vielmehr auf die Kräfte des freien Marktes vertrauen, sofern dieser positive Rahmenbedingungen zum Beispiel im Arbeitszeitgesetz vorfindet. Die Herausforderung der Politik besteht also darin, die gering Qualifizierten in diesem System weiterzubilden, sodass sie mit ausreichend digitaler Kompetenz in der Arbeitswelt von Morgen bestehen können. Damit sind sie in der Lage, sich von einfachen Arbeiten der so genannten „Clickworker“ aus Entwicklungsländern zu differenzieren. Unsere Gesellschaft profitiert seit vielen Jahrzehnten von dieser wohlfahrtssteigernden internationalen Arbeitsteilung, das ist auch in der digitalen Ökonomie möglich, sofern es unserem Staat gelingt, beste Voraussetzung für Qualifizierung und Weiterbildung zu schaffen.

Letztendlich ist es die Verantwortung einer zukunftsorientierten Politik in die digitale Kompetenz aller Bürgerinnen und Bürger zu investieren und diese fit für die digitale Arbeitswelt zu machen. Höhere Komplexität kann nur durch bessere Bildung kompensiert werden. Politik muss noch viel stärker ein ganzheitliches Bildungsprogramm zum Aufbau digitaler Kompetenz entwickeln, das unabhängig allen im notwendigen Maße zugänglich gemacht wird. Dazu zählt das Erlernen vom bewussten Umgang mit den neuen Medien im Kindergarten und das verpflichtende Unterrichten von Programmiersprachen in der Schule ebenso, wie das Ausbildungs- und Studienfach zu „disruptiver Innovation“. Auch in der Weiterbildung sollte die digitale Kompetenz zum zentralen Element werden und die Bürgerinnen und Bürger Anreize zu gezielter Weiterbildung erhalten. Nur so kann Deutschland mit den besten ausgebildeten Fachkräften seinen Wohlstand in einer digitalen globalisierten Ökonomie erfolgreich verteidigen.

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