Warum heulen die Sirenen? Alle Infos zum Warntag 2024 in NRW und Bayern

Bundesweiter Warntag am 14. September: Es kann laut werden. Quelle: dpa

Am Donnerstag war es laut: Beim Warntag in NRW und Bayern heulten wieder die Sirenen. Auch über Apps, TV, Radio und Anzeigetafeln hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Bürgerinnen und Bürger alarmiert.

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Die Sirenen heulen wieder: Wer ein relativ neues Smartphone besitzt und Warn-Apps installiert hat, konnte am Donnerstag, den 14. März 2024, um 11 Uhr aufschrecken. Gleich mehrfach klingelte und piepste es. Wer ein sehr altes Handy hat oder gar kein Mobiltelefon, sich in einer ländlichen Region ohne Warnsirenen aufhielt und weder Radio noch Fernseher eingeschaltet hatte, bekam dagegen vielleicht gar nichts mit vom landesweiten Warntag 2024 in NRW und Bayern mit. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Probealarm:

Warum heulen die Sirenen? – Alle Infos zum Warntag 2024 in NRW und Bayern

Landesweiter Warntag 2024 in Nordrhein-Westfalen und Bayern: Was bedeutet die Warnung?

In den beiden Bundesländern wurde am 14. März durchgespielt, wie im Fall von Katastrophen oder Kriegsfolgen gewarnt wird. Ab 11:00 Uhr wurde gewarnt, Entwarnung gab es gegen 11:45 Uhr.

Was bedeuten die Sirenentöne?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Tönen, die bundesweit einheitlich sind:

  • Im Falle einer Warnung ertönt ein einminütiger Heulton, der auf- und abschwellt.
  • Zur Entwarnung wird ein einminütiger Dauerton verwendet.

Wann wird im Ernstfall die Warnstufe 1 ausgelöst?

Mit der höchsten Warnstufe wird die Bevölkerung in einer bestimmten Region nur dann alarmiert, wenn akute Gefahr droht – etwa durch hochgiftiges Gas, das nach einem Unfall in einer Industrieanlage austritt, oder durch eine Sturmflut. Warnstufe 2 bedeutet, es droht eine ernste Gefahr, beispielsweise durch abbrechende Äste oder herumfliegende Dachschindeln bei einem sehr starken Sturm. Warnstufe 3 weist auf ein Ereignis hin, das den normalen Tagesablauf beeinträchtigen kann, wie etwa Glättegefahr.

Warntag 2024 in NRW und Bayern: Auf welchem Weg wird gewarnt?

Auf verschiedenen Kanälen: Die Warnungsmitteilung kommt über Radio und Fernsehen, über Warn-Apps wie NINA oder Katwarn. Sie ist auf Stadtinformationstafeln zu lesen. Zusätzlich wird auch das Cell-Broadcast-Verfahren genutzt.

Wie funktioniert Cell Broadcast?

Dabei geht eine Benachrichtigung an jedes Handy, das zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet ist, Empfang hat und mit einer aktuellen Software läuft. Das geschieht automatisch. Niemand muss sich anmelden. Die Nachricht hat maximal 500 Zeichen. Ohne erforderliche Updates funktioniert Cell Broadast allerdings nicht. Auch bei älteren Smartphone-Modellen wird keine Warnmitteilung ankommen. Cell Broadcast hat den Vorteil, dass alle Handys zeitgleich angesteuert werden, deren Besitzer sich zum Zeitpunkt der Warnung in einer bestimmten Funkzelle aufhalten – und zwar ohne, dass die warnende Behörde dafür die Nummer und ihre Besitzer kennen muss.

Anlass für die Einführung von Cell Broadcast in Deutschland war die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 mit mehr als 180 Toten.

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Wer löst am Warntag den Probealarm aus?

Die Warnungen über die NINA-App und die Cell-Broadcast-Nachrichten werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn direkt ausgelöst. Bei den Warnhinweisen, die über Radio und Fernsehsender kommen, geht vom BBK jeweils eine Information an die Verantwortlichen dort. Die veranlassen dann, dass die Test-Warnung im Programm angesagt wird. Die Sirenen werden von der jeweiligen Leitstelle der Feuerwehr ausgelöst.

Welche Situationen könnten den Alarm in Zukunft auslösen?

Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 verdeutlicht wie dringend es ist, die Bevölkerung im Katastrophenfall schnell zu informieren. Künftig wird allerdings nicht nur bei Hochwasser oder Überschwemmungen ein Alarm ausgelöst. Die Bevölkerung soll auch in den folgenden Situationen gewarnt werden:

  • Naturkatastrophen wie Tornados, Erbeben oder Lawinengefahr
  • Gefährliche Wetterlagen wie schwere Stürme, Schnee- oder Regenfälle sowie Hitze- und Kältewellen
  • Kriegsähnliche Angriffe, zu denen auch Cyber-Angriffe zählen können
  • Chemie-Unfälle in Industriebetrieben
  • Radioaktive Strahlung, die nach einem Unfall in einem Kernkraftwerk oder durch einen Angriff mit Nuklearwaffen freigesetzt werden
  • Regional können zum Beispiel in der Warn-App NINA auch Warnungen bei Verkehrsstörungen, Feuer oder dem Ausfall der Versorgung mit Strom, Gas, Wasser oder Wärme angezeigt werden

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Was soll ich tun, wenn die Sirene heult?

Im Ernstfall sollten Sie sich, wenn per Sirene gewarnt wird, aktiv um Informationen bemühen – beispielsweise das Radio einschalten. Am Warntag am Donnerstag war das nicht nötig.

Mit Agenturmaterial

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