




Carsten Spohr fühlt sich, als müsse er mit besonders schwerem Ballast fliegen. Der Lufthansa-Chef betont bei jeder Gelegenheit, Deutschland habe weltweit die höchsten Infrastrukturkosten überhaupt.
Daher lautet seine Forderung an die Politik, sie solle Fluglinien zumindest von einem Teil der Sicherheitskosten am Boden entlasten. Spohrs Argument: Dabei handele es sich um „Staatsaufgaben“, die nicht voll von den Fluggesellschaften zu tragen seien. Und er verweist auf Vergleichsfälle. Die Bahn beispielsweise trage nur 20 Prozent der für ihren Betrieb nötigen Sicherheitskosten, Fußballvereine zahlten gar nichts.
Spohrs Klagen finden offenbar Gehör. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plant nach Informationen der WirtschaftsWoche, der heimischen Luftverkehrsbranche unter die Flügel zu greifen. Bis Ende des Jahres will er ein Luftfahrtkonzept vorlegen. Das Papier sieht vor, die Branche mit „diversen Maßnahmen zu unterstützen“, heißt es im Ministerium. Vor allem die Luftsicherheitsgebühr solle ganz oder teilweise vom Bund übernommen werden. Damit darf die Branche auf eine von ihr seit Jahren geforderte staatliche Entlastung hoffen.
Bester Flughafen Deutschlands Geschäftsreisende
Die Auswertung "Bester Flughafen Deutschlands für Geschäftsreisende" ist eine Sonderauswertung des DKI-Testes "Deutschlands bester Flughafen. Dabei wurde besondere Wert auf die für Geschäftsreisende relevanten Angebote der Flughäfen gelegt. Aus diesem Grunde fallen spezielle Angebote für Familien, Shoppingangebote oder auch Entertainmentangebote nicht ins Gewicht. Die Angebote von Meeting-Räumen, Lounges, Officeangebote, spezielle Chauffeurdienste oder Parkangebote für Geschäftsreisende
dafür umso stärker.
Bewertungskriterien:
ab 85,00 Punkte = sehr gut
ab 72,25 Punkte = gut
ab 61,41 Punkte = befriedigend
ab 52,20 Punkte = ausreichend
ab 44,37 Punkte = mangelhaft
ab 00,00 Punkte = ungenügend
Frankfurt Airport
Punkte: 90,3
Note: sehr gut
Flughafen München
Punkte: 85,9
Note: sehr gut
Düsseldorf Airport
Punkte: 80,1
Note: gut
Hannover Airport
Punkte: 66,0
Note: befriedigend
Hamburg Airport
Punkte: 65,8
Note: befriedigend
Köln-Bonn Airport
Punkte: 59,8
Note: ausreichend
Airport Nürnberg
Punkte:54,0
Note: ausreichend
City Airport Bremen
Punkte: 50,0
Note: mangelhaft
Flughafen Stuttgart
Punkte: 48,0
Note: mangelhaft
Flughafen Berlin‐Tegel
Punkte: 41,4
Note: ungenügend
Es geht um eine Menge Geld. Airlines haben dem deutschen Staat im vergangenen Jahr knapp 500 Millionen Euro überwiesen, damit er die Sicherheit an Deutschlands Flughäfen garantiert. Heimische Fluglinien tragen davon etwa 65 Prozent. Sie werten Dobrindts Manöver als positives Signal für den Luftfahrtstandort Deutschland. Ihr Argument: Die hohen Luftsicherheitskosten gingen „überproportional“ zulasten deutscher Unternehmen, die so „im internationalen Wettbewerb insgesamt benachteiligt“ würden, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL).
Doch damit wirbeln die Airline-Vertreter viel heiße Luft auf. Die Sicherheitsgebühr benachteiligt deutsche Fluggesellschaften nämlich weit weniger als angenommen. Zwar zahlen die Fluggesellschaften damit die Kosten für die Passagier- und Gepäckkontrolle an deutschen Flughäfen. Doch Aufwendungen für den bewaffneten Schutz der Sicherheitschecks und den Einsatz von Bundespolizisten sind nicht Teil der Abmachung. Es ist also mitnichten so, dass die Airlines sämtliche Sicherheitskosten „voll“ tragen, wie Spohr suggeriert.
Zudem geben die Fluggesellschaften die Gebühren für die Sicherheit ohnehin zum Großteil an ihre Kunden weiter. Der Zuschlag ist auf der Ticketrechnung ausgewiesen – und variiert von Flughafen zu Flughafen. In Hahn sind es 4,40 Euro pro Passagier, in Kassel-Calden 10,00 Euro. Große Airports wie Hamburg und Düsseldorf nehmen rund 5,50 Euro pro abgefertigten Passagier, Frankfurt 9,10 Euro. Im Schnitt zahlt ein Passagier pro Flug rund 7,00 Euro für die Gepäck- und Sicherheitskontrolle.