Berlin Trotz vier verlorener Wahlen sieht Vizekanzler Sigmar Gabriel SPD-Chef Martin Schulz als Hoffnungsträger seiner Partei. Das sei er immer noch, auch wenn die Bundestagswahl Spuren hinterlassen habe, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Schulz sei „ein großartiger Mensch und Politiker - mit viel Herzblut und großem Engagement“. Er sei mit 82 Prozent als SPD-Vorsitzender wiedergewählt worden, sagte Gabriel mit Blick auf den Parteitag Anfang Dezember. „Das ist angesichts der dramatischen Situation, in der sich die SPD nach der Wahl befunden hat, ein ausgezeichnetes Ergebnis und zeigt das Vertrauen in ihn. Er führt die SPD mit großer Unterstützung aus der Partei heraus.“
Die SPD hatte mit Schulz als Parteichef und Kanzlerkandidat im September mit 20,5 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl eingefahren. Zuvor verloren die Sozialdemokraten in diesem Jahr drei Landtagswahlen.
Gabriel war von 2009 bis März 2017 Parteichef. Zu seinem Rückzug vom Vorsitz sagte er: „Das war alles richtig und bleibt auch richtig.“ Er sei damals der Überzeugung gewesen, „dass es richtig war, Martin Schulz den Vortritt zu lassen“. „Man spürt ja, wenn die eigene Partei das Vertrauen in den Vorsitzenden verliert.“