Tarifstreit Warum Postbank-Kunden rasch noch Geld abholen sollten

Verdi reißt der Geduldsfaden. Weil es in der Tarifrunde nicht vorangeht, hat die Gewerkschaft nun eine Drohung ausgesprochen, die am Ende die Kunden der Bank treffen könnte.

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Die Gewerkschaft Verdi spricht eine Drohung in der Tarifrunde mit der Postbank aus Quelle: dpa

Bonn Im Tarifstreit für die rund 18.000 Beschäftigten der Postbank drohen nun unbefristete Streiks. In einer Urabstimmung hätten 97,7 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Arbeitsniederlegungen gestimmt, teilte die Gewerkschaft Verdi am Sonntag mit. An diesem Montag gehen die Verhandlungen in die vierte Runde.

„Das Ergebnis zeigt deutlich, dass die Beschäftigten mit großer Entschlossenheit zu den Forderungen stehen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Wenn es am Montag wieder zu keiner Einigung komme, könnte die Gewerkschaft ihre Mitglieder zum unbefristeten Ausstand aufrufen, drohte er.

Mit einer Welle von Warnstreiks hatte die Gewerkschaft zuletzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöht, sich in dem festgefahrenen Tarifkonflikt zu bewegen. In der bisher letzten Verhandlungsrunde vor knapp einem Monat hatte das Unternehmen ein Angebot vorgelegt, das neben einer Anhebung der Löhne und Gehälter um insgesamt 2,5 Prozent auch einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis zum 30. Juni 2019 vorsieht.

Verdi geht es um einen langfristigen Kündigungsschutz im Zuge der Eingliederung der Postbank in die Deutsche Bank. Die Gewerkschaft fordert einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2022. Auch beim Gehalt sind die Tarifparteien weit auseinander, Verdi fordert fünf Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit.

Für die nächste Verhandlungsrunde am Montag hofft Verhandlungsführer Duscheck nun auf ein verbessertes Angebot der Arbeitgeber. Das hätten diese jüngst signalisiert.

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