Wahlkampf 2019 SPD setzt auf Wahlkampfprofi Stauss bei Europawahl

Frank Stauss hat die Wahlkämpfe von Gerhard Schröder, Olaf Scholz und vielen anderen begleitet. Jetzt soll er der SPD bei der Europawahl 2019 helfen.

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Europawahl: SPD setzt auf Wahlkampfprofi Frank Stauss Quelle: dpa

Berlin Im Europawahlkampf 2019 setzt die SPD auf den Wahlkampfprofi Frank Stauss, der seit Juli mit Mathias Richel die Agentur Richel-Stauss betreibt. Das teilte die Agentur am Freitag in Berlin mit. Der 53-jährige Stauss, der seit 35 Jahren SPD-Mitglied ist, hat schon über ein Dutzend Wahlkämpfe für die SPD begleitet, darunter den von Kanzler Gerhard Schröder 2005, von Olaf Scholz in Hamburg und von Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz.

Neben Erfolgen kam es dabei auch zu spektakulären Niederlagen, wie 2009 für den damaligen Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier oder für die abgewählte Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, 2016.

Stauss sagte der Deutschen Presse-Agentur, die SPD sei die Europapartei schlechthin. „Die Europawahl ist nicht vergleichbar mit anderen Wahlen“, sagte Stauss. „Erstmals wird die Europäische Union infrage gestellt.“ Es gehe um eine klare Haltung. Die Wahl wird im Mai 2019 stattfinden – bei der Europawahl 2014 hatte die SPD mit Spitzenkandidat Martin Schulz 27,3 Prozent geholt (plus 6,5).

SPD-Chefin Andrea Nahles hat Michael Rüter zum Leiter des Wahlkampfes auserwählt. Er war von 2013 bis 2017 Bevollmächtigter des Landes Niedersachsen beim Bund, wurde dann aber im Zuge einer Vergabe-Affäre entlassen.

Rüter und Stauss haben bereits gemeinsam mit dem früheren Spiegel-Journalisten Horand Knaup eine umfangreiche Analyse des Wahlkampfes 2017 für die SPD erstellt. Darin wurde Ex-Parteichef Sigmar Gabriel eine Hauptschuld für die negative Entwicklung gegeben, wegen eines wechselhaften Kurses und zu später Entscheidung der Kanzlerkandidatur, die er schließlich Martin Schulz übertragen hatte. Die ganze Partei sei „Geisel seiner Launen, Selbstzweifel und taktischen Manöver“ geworden, wird in der Analyse kritisiert. Gabriel hatte bei der Bundestagswahl-Kampagne 2017 nicht auf Stauss gesetzt.

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