Fußball-EM Polizei setzt zusätzlich 1200 Kräfte in Paris ein

Sicherheit ist Top-Thema vor der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Die Polizei setzt deshalb allein in Paris zusätzlich 1200 Militärs ein. In ganz Frankreich sollen etwa 90.000 Kräfte im Einsatz sein.

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Der Pariser Polizeipräfekt Michel Cadot. Quelle: dpa

Während der Fußball-Europameisterschaft werden im Großraum Paris 1200 zusätzliche Militärs zur Sicherung eingesetzt. Dies sei zwischen Innenministerium und Verteidigungsministerium vereinbart worden, sagte Polizeipräfekt Michel Cadot am Montag in Paris. Die Gefahr von Terrorattacken sei weiterhin sehr hoch. Zwar gebe es keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne. Die Bedrohung sei aber real und andauernd.

Insgesamt rechnet Cadot mit 13.000 Sicherheitskräften im Raum Paris. Ursprünglich war von 10.000 die Rede gewesen. In ganz Frankreich sollen rund 90.000 Sicherheitskräfte für die EM mobilisiert werden. Gesichert werden im Großraum der Hauptstadt nicht nur die beiden Spielstätten in Paris und Saint-Denis sowie zwei Fan-Zonen in den beiden Städten, sondern auch öffentliches Leben, Transport, Tourismus und Geschäfte.

An Stadien und Fan-Zonen werden zudem private Sicherheitsdienste eingesetzt. Zuschauer und Fans müssen wegen der doppelten Sicherheitskontrollen dabei mit einem enormen Zeitaufwand rechnen. Cadot wies darauf hin, dass etwa für die in den Fan-Zone am Eiffelturm bis zu 90.000 erwarteten Zuschauer 16 erste Kontrollstellen und sechs Eingänge zur Verfügung stehen werden. Gleichzeitig sollen aber auch längere Staus an den Stadien und Fan-Zonen vermieden werden.

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Fahnen an der Hauswand mit Bedacht anbringenSpätestens nach dem ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft werden Fanartikel in den deutschen Nationalfarben überall präsent sein. Banner und Fahnen an Balkonen und Fenstern prägen dann erneut das Stadtbild. In einigen Mietverträgen und Gemeinschaftsordnungen von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) ist das Anbringen von Plakaten untersagt – dies gilt aber meist nur für politische oder polarisierende Meinungsäußerungen. Fühlt sich ein Nachbar von einer großen Fahne gestört, beispielsweise, weil diese die Sicht aus seinem Fenster beeinträchtigt, muss die Fahne entfernt werden. Hier kann der Verwalter als Mittler auftreten und einen Kompromiss aushandeln. Immobilienverwalter Steffen Haase empfiehlt, sich vorab mit Nachbarn abzusprechen, um Streitigkeiten bereits im Vorfeld abzuwenden. Auch Mietrechtsexperte Kai Warnecke rät, sich eine Genehmigung vom Mieter zur Anbringung einer speziellen Fahnenhalterung einzuholen. Grund: Die eigens angebrachte Halterung ist ein Eingriff in die Bausubstanz und solche müssen rückgängig gemacht werden, wenn der Vermieter es wünscht. Quelle: dpa
Vorsicht bei GemeinschaftseigentumRücksichtnahme ist auch das oberste Gebot bei der Nutzung von Gemeinschaftseigentum, wie zum Beispiel Hinterhöfen oder Grünflächen. Um Konflikte zu vermeiden, ist es sinnvoll, Regelungen zu treffen. Legen Sie beispielsweise fest, auf welchen Flächen das Grillen erlaubt ist. Solche Regeln sind in der Teilungserklärung oder in der Gemeinschaftsordnung festgehalten oder können durch eine spätere Vereinbarung aller Wohnungseigentümer ergänzt werden. Die Immobilienverwaltung hilft bei der Prüfung der Teilungserklärung oder bei der Beilegung von Konflikten zwischen Eigentümern und Mietern. Quelle: dpa/dpaweb
Erlaubnis für Grillen auf dem Balkon einholenBevor die Fußballparty mit Grillwürstchen und Übertragung auf dem Balkon oder der Terrasse beginnt, empfiehlt sich ein Blick in die Hausordnung oder den Mietvertrag. Hier ist geregelt, ob und in welchem Rahmen auf dem Balkon gegrillt werden darf. Liegt ein grundsätzliches Grillverbot vor, dann gilt dieses sowohl für einen Holzkohle- als auch einen Elektrogrill. Wenn keine verbindliche Regelung vorliegt, steht dem Grillspaß nichts im Weg - solange sich keiner beeinträchtigt fühlt. Eine hohe Rauchentwicklung ist deshalb verboten. „Auch hier gilt es Rücksicht zu nehmen. Wer nicht auf das Grillen verzichten möchte, sollte darauf achten, dass der Rauch nicht in geöffnete Fenster zieht oder Glut auf andere Balkone fliegt“, rät Haase. Bei wesentlichen Beeinträchtigungen durch Ruß oder Rauch droht bei einem Verstoß gegen das Immissionsgesetz im schlimmsten Fall ein Bußgeldbescheid. Quelle: dpa
Nachtruhe ab 22 Uhr Auch wenn der Anstoß für einige Partien in diesem Jahr erst um 21 Uhr erfolgt - Auch während der Fußball-Europameisterschaft gilt 22 Uhr als Richtwert für die einzuhaltende Nachtruhe. Wer also nicht auf lauten Torjubel, den Gebrauch von Trillerpfeifen oder Vuvuzlas verzichten auf dem heimischen Balkon oder Garten verzichten möchte, sollte das Rudelgucken in die Wohnung verlegen und auf Zimmerlautstärke weiterfeiern, falls die Nachbarn sich gestört fühlen. Alternativ können Fußballfans späte Spiele natürlich auch beim Public Viewing genießen. Quelle: dpa
Autokorsos sind streng genommen verboten Quelle: dpa


Zuvor hatte auch Präsident François Hollande erneut auf die Gefahr von Anschlägen hingewiesen. „Die Bedrohung besteht“, warnte der Staatschef am Sonntagabend im Sender France Inter. Dieser Zustand werde „leider noch eine lange Zeit andauern“. Gleichzeitig betonte Hollande: „Man darf sich niemals einschüchtern lassen.“

Bei Anschlägen waren im vergangenen Jahr 149 Menschen in Frankreich getötet worden. Unter anderem hatten Terroristen während des Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich am 13. November im Stade de France in Paris Bars und Cafés attackiert sowie sich vor dem Stadion in die Luft gesprengt.

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