Nizza Anschlag versetzt Frankreich in Schockzustand

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Italien will Grenzkontrollen verschärfen

Italiens Innenminister Angelino Alfano kündigt verschärfte Kontrollen an drei Grenzübergängen zu Frankreich sowie in Zügen auf der Verbindung über Ventimiglia zwischen den beiden Ländern an.

Papst verfolgt Nachrichten mit großer Sorge

Papst Franziskus hat den Opfern seine Solidarität ausgesprochen. Der Pontifex verurteile „jeden Ausdruck von Amok, Hass, Terrorismus und jeden Angriff gegen den Frieden“ auf das Schärfste, erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi laut Radio Vatikan am Freitag.

„Wir bringen von Seiten von Papst Franziskus unsere Anteilnahme und Solidarität am Leid der Opfer und des gesamtes französischen Volkes zum Ausdruck“, ergänzte er. Der Papst habe mit „großer Sorge“ die „schrecklichen Nachrichten“ aus Nizza verfolgt.

Innenminister erhöht Zahl der Todesopfer auf 84 Menschen

Bei der Attacke sind nach neuen Angaben von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen. 18 Menschen seien sehr schwer verletzt worden, sagte Cazeneuve am Freitagmorgen in Nizza. Zuletzt war von 80 Opfern die Rede gewesen.

Merkel, Steinmeier und de Maiziere sichern Frankreich Solidarität zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet die Tat als "massenmörderischen Anschlag." Sie sichert Frankreich die volle Solidarität Deutschlands zu. „Deutschland steht im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs“, sagte sie am Freitag am Rande des Asem-Gipfels im mongolischen Ulan Bator.

Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sichert Frankreich die Solidarität Deutschlands zu. "Wir trauern mit Frankreich und stehen in diesen schweren Momenten fest an seiner Seite", erklärt er. Viele Menschen seien sinnlos in den Tod gerissen worden.

So soll der Kampf gegen den Terror verschärft werden
Innenminister Quelle: dpa
Eifelturm Quelle: dpa
Italien Quelle: dpa
G20-Vertreter Quelle: dpa
Schweden Quelle: dpa
Belgien reagierte auf den Terror in Paris mit Pass- und Fahrzeugkontrollen an der Grenze zu Frankreich Quelle: dpa
SpanienIn Spanien wurde erwartet, dass an der 656 Kilometer langen Grenze zu Frankreich deutlich mehr Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Schon nach Anschlägen in Tunesien und Kuwait hatte Madrid im Juni den Alarm auf die zweithöchste Stufe 4 angehoben. Seitdem gelten für Flughäfen und Bahnhöfe, Atomanlagen und Botschaften verschärfte Schutzmaßnahmen. Quelle: AP

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere nennt den Anschlag "unfassbar und einfach schrecklich". Er sei tief erschüttert und mit seinen Gedanken bei den Angehörigen und den Verletzten. "Dieses barbarische Morden muss endlich ein Ende haben. Unsere Freundschaft zum französischen Volk wird in Trauer, Zorn und Entschlossenheit noch tiefer."

Ermittler finden Granate und Feuerwaffen-Attrappen

In dem Lastwagen wurden eine funktionsunfähige Granate und Feuerwaffen-Attrappen gefunden. Die französischen Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Ermittler, der Fahrer habe mehrmals mit einer Pistole geschossen, bevor er von der Polizei getötet wurde.

Keine Hinweise auf deutsche Opfer

Das Auswärtige Amt hat bislang keine Hinweise darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten. „Das Auswärtige Amt, die deutsche Botschaft in Paris und das Generalkonsulat in Marseille stehen in engem und ständigen Kontakt mit den französischen Behörden und bemühen sich um Aufklärung, ob auch Deutsche betroffen sind“, sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. „Dies können wir zum jetzigen Zeitpunkt weder ausschließen, noch bestätigen.“

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