US-Autozölle USA drohen Gegenmaßnahmen im Wert von 294 Milliarden Dollar

US-Zölle auf Autos könnten Gegenmaßnahmen im Milliardenwert hervorrufen. Quelle: REUTERS

Führen die USA die Autozöllen ein, drohen weltweit Gegenmaßnahmen auf Exportgüter im Wert von 294 Milliarden Dollar. Einem internen EU-Papier zufolge wären 20 Prozent der US-Exporte betroffen.

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Sollte US-Präsident Donald Trump die angedrohten Strafzölle auf Pkw tatsächlich einführen, drohen den USA nach Einschätzung der EU-Kommission weltweit Gegenmaßnahmen auf US-Exporte im Wert von 294 Milliarden Dollar. Dies schreibt die EU-Kommission in ihrer Stellungnahme zu der US-Untersuchung („Section 232“) über die Einführung von Zöllen auf Autos, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Die USA „würden das Risiko eingehen, dass rund 20 Prozent der Exporte von Gegenmaßnahmen betroffen wären“, heißt es in dem Papier.

Aber selbst ohne Gegenmaßnahmen würden Pkw-Zölle die US-Wirtschaft nach Berechnungen der EU-Kommission schwer belasten. Der Schaden für das US-Bruttoinlandsprodukt würde sich nach den Brüsseler Berechnungen auf 13 bis 14 Milliarden Dollar belaufen. „Und auf die Leistungsbilanz wären keine positiven Effekte zu verzeichnen“, heißt es weiter.

Die EU-Kommission hebt hervor, dass europäische Autohersteller Jobs in den USA schaffen. 120.000 Arbeitsplätze existieren direkt in ihren Werken vor Ort. 420.000 weitere Jobs existieren in der Wertschöpfungskette, etwa bei Auto- und Ersatzteilhändlern.

Die Europäer haben bei den Stahlzöllen, die europäische Ware im Wert von sechs Milliarden Dollar betraf, Gegenmaßnahmen über 2,8 Milliarden Dollar beschlossen. Die europäischen Pkw-Exporte in die USA belaufen sich im Jahr auf 60 Milliarden Dollar, so dass die Gegenmaßnahmen diesmal deutlich höher ausfallen würden.

Am 20. und 21. Juli findet im US-Handelsministerium eine öffentliche Anhörung zu der Untersuchung statt. US-Autohersteller haben sich gegen die Zölle positioniert. US-Gewerkschaften haben sich bisher nicht  für Zölle ausgesprochen.

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