Deutsche Hersteller Rekord eingestellt: Erzeugerpreise steigen erneut um 45,8 Prozent

Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+72,2 Prozent), Schweinefleisch (+46,3), Käse und Quark (+39,7) sowie Milch (+37,5). Quelle: imago images

Im September wurden die Preise erneut in Rekordtempo angehoben. Wie schon im letzten Monat legten die Erzeugerpreise um 46,8 Prozent zu. Besonders stark stiegen die Preise für Milchprodukte wie Butter und Quark.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im September erneut in Rekordtempo angehoben. Die Erzeugerpreise legten wegen teurer Energie wie schon im August um durchschnittlich 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. „Somit wurden im August und September 2022 die höchsten Anstiege der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gemessen“, hieß es. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang auf 44,7 Prozent gerechnet. Verglichen mit dem Vormonat legten die Erzeugerpreise um 2,3 Prozent zu und damit deutlich langsamer als im August, als mit 7,9 Prozent der bislang größte Preissprung binnen eines Monats ermittelt worden war.

Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Im September lagen die Verbraucherpreise 10,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Ökonomen rechnen in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg.

Hauptverantwortlich für die starke Teuerung auf Erzeugerebene ist Energie, die seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar erheblich mehr kostet. Hier lagen die Erzeugerpreise um 132,2 Prozent höher als im September 2021. Die Industrie etwa musste mehr als dreieinhalb Mal so viel für Erdgas bezahlen wie im Vorjahresmonat. Zudem stiegen – teilweise infolge der enormen teuren Energie – auch die Preise für Vorleistungsgüter (+16,8 Prozent), Investitionsgüter (+7,8) sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (10,9 und 18,3) deutlich.

Abbau von Jobs Früher in die Rente: So viel Abfindung brauchen Sie

In Zeiten von Personalabbau stehen oft ältere Mitarbeiter im Fokus, etwa bei Volkswagen. Mit ausreichender Abfindung können sie Einbußen bei einer Frührente ausgleichen. Wie viel? So finden Sie es in 5 Schritten heraus.

Fruchtbarkeitskliniken Warum sich viele Deutsche ihren Kinderwunsch nur in Spanien erfüllen können

Fertilitätskliniken boomen. Viele Paare zieht es nach Spanien, wo vieles möglich ist, was Deutschland nicht erlaubt.

Peter Herweck Dieser Überläufer macht Schneider Electric zum besseren Siemens

Schneider Electric ist bei KI in der Position, die Siemens gern hätte. Chef der Erfolgstruppe: Ex-Siemens-Mann Peter Herweck.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Nahrungsmittel waren fast ein Viertel teurer als im Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+72,2 Prozent), Schweinefleisch (+46,3), Käse und Quark (+39,7) sowie Milch (+37,5). Kaffee war 32,0 Prozent teurer.

Lesen Sie auch: Auf dem Weg in eine stagflationäre Schuldenkrise

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%