Berlin, Washington Die USA bleiben nach Einschätzung des IWF in den nächsten Jahren auf Wachstumskurs. „Die US-amerikanische Wirtschaft ist insgesamt in einem guten Zustand“, teilte der Fonds am Dienstag in seinem aktuellen Länderbericht mit. Für dieses Jahr wird allerdings nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent gerechnet, nachdem bislang 2,4 Prozent erwartet worden waren. Nächstes Jahr dürften es dann – wie bisher geschätzt – 2,5 Prozent werden. Mittelfristig müssen sich die Amerikaner wohl mit weniger zufriedengeben: nach 2,3 Prozent 2018 mit um die zwei Prozent in den darauffolgenden drei Jahren. Die US-Notenbank Fed sollte daher nur behutsam die Zinsen weiter anheben.
Positiv beurteilt der IWF die Arbeitsmarktentwicklung in den USA. Mit 2,4 Millionen neuen Jobs im vergangenen Jahr und einer Erwerbslosenrate von 4,9 Prozent sei die beste Entwicklung seit der weltweiten Finanzkrise gelungen. Die Inflationsrate werde in den Jahren 2017 bis 2019 moderat auf etwas über zwei Prozent steigen, ehe sie danach wieder unter den Zielwert der Fed von zwei Prozent sinken dürfte.
Der IWF sieht allerdings auch erhebliche Risiken. Als Folge des britischen Votums für einen EU-Austritt könnten die Finanzmärkte längere Zeit in Unruhe bleiben und der Dollar noch stärker aufwerten, was der US-Exportwirtschaft schaden würde. Der IWF mahnte zudem bessere und effektivere Lösungen im Entscheidungsverfahren über Haushaltsfragen in den USA an, um die finanzpolitischen Unwägbarkeiten zu minimieren. Bei Haushaltsentscheidungen war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu lang andauernden Streitigkeiten zwischen US-Präsident Barack Obama und dem republikanisch dominierten Kongress gekommen.
