Künstliche Intelligenz Jetzt steuert ChatGPT schon Roboter

Seite 2/2

Ziemlich dumme Fehler

Ein möglicher Weg zu dieser Fähigkeit, Probleme zu lösen, könne die Fülle an Daten im Internet sein. Dort gebe es massenhaft Texte und Bilder mit entsprechenden Instruktionen: Wie kann ich einen Knoten öffnen? Wie kann ich eine Flasche öffnen?

Gelänge es einem Roboter, aus all diesen textuellen Beschreibungen von der Manipulation der Welt zu lernen, sagt Toussaint, „dann eröffnete sich ad hoc ein wahnsinnig großes Spektrum an Fähigkeiten dieses Roboters, die wir sonst wirklich nur sehr, sehr schwer erzeugen können“.

Soweit ist es noch nicht. Und schon bei reinen Wissensfragen zeigt ChatGPT immer wieder, dass das System eben doch kein Weltwissen oder gar ein Bewusstsein hat – sondern häufig sogar ziemlich dumme Fehler macht. Sollte man einem solchen System wirklich die Kontrolle von  Robotern überlassen?

Lesen Sie auch: Chatbot im Management – „ChatGPT läuft da voll ins Messer“

„Die Ergebnisse von ChatGPT sollten nicht ohne sorgfältige Analyse direkt auf Robotern eingesetzt werden“, warnen die Forscher von Microsoft. Vor einem möglichen Einsatz im richtigen Leben solle man die Algorithmen mit Simulationen testen und bewerten.

„Viele Berufe werden wegfallen“

„Robotik bedeutet, dass wir Systeme haben, die in die Welt eingreifen können“, sagt TU-Berlin-Forscher Toussaint. Und das könnten sie zum Guten wie zum Schlechten. Es gehe jetzt darum, möglichst viel über diese Systeme zu verstehen.

Absehbar sei, dass die Transformer-Systeme mehr und mehr über die reine Sprachverarbeitung hinausgingen und mehr Dinge miteinander verschränkten. „Das bedeutet zum Beispiel auch, dass Systeme womöglich auch Maschinen erfinden können, also mechanische Maschinen. Sich überlegen können, wie eine Fabrik zu designen ist.“

Den Arbeitsmarkt und den Alltag könnte eine solche Technologie erheblich durchrütteln. Schon jetzt seien ChatGPT und Co. bahnbrechend, glaubt Hinrich Schütze, Inhaber des Lehrstuhls für Computerlinguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU): „Ich würde das als eine Revolution bezeichnen, die mit dem Internet und dem Smartphone vergleichbar ist“, sagt der KI-Forscher. „Es werden sich große Veränderungen ergeben, wie wir schreiben, wie wir programmieren“, sagt Schütze. „Viele Berufe werden wegfallen.“

Rezept zum Reichwerden? Das steckt hinter dem System von Deven Schuller

Ein selbsternannter Finanzexperte will seinen Kunden laut eigener Aussage dabei helfen, finanzielle Freiheit zu erreichen, und pflastert das Internet mit Werbung. Was steckt dahinter? Ein Selbstversuch.

Entgeltumwandlung Lohnt sich betriebliche Altersvorsorge?

Einen Teil des Gehalts für betrieblich Altersvorsorge einsetzen: Rechnet sich das? Und: Geht es auch mit Aktien? Eine Fallanalyse.

Temu So läuft die Maschinerie der Billig-Plattform aus China

Temu überschwemmt Europa mit Billigwaren. Die chinesische Plattform wächst rasant, aller Kritik zum Trotz. Warum sie so erfolgreich ist – und wer sie noch bremsen könnte.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Ob das zuerst Bürojobs sein werden – oder auch welche in der Fabrik oder auf der Baustelle – und ob aus Sprachbots bald auch Service-Bots in der physischen Welt werden – das kann nicht einmal ChatGPT derzeit vorhersagen.

Lesen Sie auch: 100 Millionen Nutzer in zwei Monaten: Diese Grafiken zeigen den Hype um ChatGPT.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%