Schritt 5: Was lasse ich besser bleiben?
Trotz vieler Sicherheitsmaßnahmen und Bemühungen bleibt ein erhebliches Restrisiko, das sowohl den fortbestehenden Lücken als auch dem Verhalten der Nutzer geschuldet ist. Es gilt im Zweifel: nicht alles, was getan werden kann, muss auch getan werden. Sicherheitslücken in der Betrachtung von Multimedia-Nachrichten (MMS) lassen sich durch Verwendung eines alternativen Messaging-Apps (siehe oben) verlässlich beseitigen. Angriffsmöglichkeiten durch aktive Inhalte wie Videos, TV-Streaming und bewegliche Elemente auf Webseiten neutralisiert man schlicht durch Nichtnutzung, sprich durch Verbot solcher Inhalte im Web-Browser. Selbst eingefleischten Auenländern sollte plausibel sein, dass das Betrachten eines Länderspiels vielleicht am Laptop doch etwas bequemer (und sicherer) ist. Tragische Helden neigen ohnehin zur Lesebrille, womit sich die Frage seltener stellen sollte.
Unterlassen sollte man auch den raschen Klick auf externe Links in Mails oder SMS-Nachrichten, da Mobilgeräte hier noch weniger Schutzmechanismen als herkömmliche Rechner bieten.
Schritt 6: Verlorene Schäfchen
Mobilgeräte sind angesichts ihrer geringen Baugröße leicht zu verlieren oder zu verlegen. Auch Diebstähle kommen immer wieder vor. In der Praxis empfiehlt sich deshalb die Installation einer – kostenfrei erhältlichen – Applikation, die nach Geräteverlust sehr komfortabel die Ortung, Fernsperrung, Foto- und Videoaufzeichnung des Finders sowie gegebenenfalls auch die Fernlöschung vornimmt. Ehrlichen Findern ermöglicht dies eine bequeme Kontaktmöglichkeit; in anderen Fällen verbleiben zumindest keine sensiblen Daten auf dem Gerät.
Fünf Tipps, wie Sie Ihr Smartphone vor Schadsoftware schützen
Installieren Sie eine Anti-Viren-App für Ihr Smartphone – vor allem, wenn es ein Android-Handy ist.
Laden Sie Apps nur aus den App-Stores der Anbieter, auf vielen inoffiziellen Plattformen kursieren Programme, die Schadsoftware enthalten.
Egal woher die Apps stammen, checken sie neue Apps während oder spätestens nach der Installation mit der Schutzsoftware.
Schalten Sie WLAN und Bluetooth ab, wann Sie immer die nicht benötigen. Das spart nicht nur Strom, sondern verhindert, dass Fremde über Funk aufs Handy zugreifen oder Ihnen Schadprogramme schicken.
Bleiben Sie aufmerksam. Schutzsoftware erschwert Angriffe, kann aber nicht alle verhindern. Halten Sie daher Konto- und Kreditkarten-Auszüge im Blick und widersprechen Sie zweifelhaften Abbuchungen.
Unabhängig von diesen einfachen Schritten muss klar sein, dass die notwendige Eigensicherung nur Widerstandszeit, aber keine vollständige Sicherheit schafft. Wer wirklich sensible und kritische Daten auf einem Mobilgerät verwalten muss – dies dürfte nur für sehr wenige Nutzer wirklich der Fall sein – sollte eher zu speziellen Lösungen wie dem Blackphone greifen, dessen Konfiguration und dahinterliegende Infrastruktur auf die Belange eines hohen Schutzbedarfs abgestimmt sind. Eine solche Lösung hat ihren Preis und richtet sich an sehr spezielle Nutzergruppen; herkömmliche Mobilgeräte großer Hersteller und Inverkehrbringer können und sollen dieses Segment nicht abdecken.
Zusammenfassend lässt sich praktisch sagen, dass bis zu 80 Prozent der bekannten Sicherheitsschwächen durch einige wenige Arbeitsschritte behoben werden können, in Einzelfällen sogar mehr. Dennoch empfiehlt sich stets die Zusammenarbeit mit Experten, um Geräte weiterhin regelmäßig auf Lücken und Schwächen testen zu lassen. Die Häufigkeit und Gründlichkeit solcher Tests bleibt entscheidend für den Erfolg bei der Gefahren- und Risikoabwehr.