
Bis zu 1200 Kilometer pro Stunde - so schnell soll Elon Musks Transportmittel der Zukunft, der Hyperloop, unterwegs sein. Die ersten Prototypen werden schon in diesem Sommer auf einer 1,6 Kilometer langen Teststrecke fahren. Die Entwürfe stammen von 22 internationalen Studententeams, die am 29. und 30. Januar bei einem Design-Wettbewerb in Texas Jury und Sponsoren überzeugen konnten. Neben großen Namen wie dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat auch ein deutsches Studententeam den Zuschlag bekommen: das "WARR Hyperloop" Team der TU München. Dazu gehört Daniel Eiringhaus:
WirtschaftsWoche Online: Herr Eiringhaus, Sie sind gerade aus den USA zurück und gehören mit Ihrem Hyperloop-Konzept zu den besten Teams. Herzlichen Glückwunsch!
Daniel Eiringhaus: Vielen Dank. Wir freuen uns riesig, dass wir eine Runde weiter sind. Wir dürfen unseren Prototypen nun offiziell bauen und im Sommer testen. Der Wettbewerb in Texas war sehr spannend. Zum einen konnten wir sehen, auf welchem Stand die anderen Teams sind. Zum anderen haben wir viele interessante Gespräche mit Sponsoren geführt. Sogar der US-Verkehrsminister hat unseren Stand besucht.
Das konnte dann wohl nur noch der große Elon Musk toppen?
Klar, der Auftritt von Elon Musk war das Highlight. Ihn zu sehen, war ziemlich cool. Er ist ein sehr sympathischer Mann, der uns mit seiner Rede noch einmal motiviert hat.
Zur Person
Daniel Eiringhaus (26) ist Teil des WARR Hyperloop Team der TU München und war zusammen mit seinen Kommilitonen beim Design-Wettbewerb in Texas. Eiringhaus hat einen Masterabschluss im Fach Luft- und Raumfahrttechnik von der TU München.
Das "WARR Hyperloop" Team besteht aktuell aus circa 25 Personen. Alle Mitglieder studieren oder haben an der TU München studiert. Viele sind bereits im Master und haben entweder Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik oder Informatik studiert. Die WARR ist eine Studentengruppe der TU München, die 1962 gegründet wurde.
Sie stehen mit Ihrem Team auf einer Liste mit dem MIT und konnten sich gegen rund 100 weitere Studententeams aus der ganzen Welt durchsetzen. Was ist das Besondere an Ihrem Konzept?
Ein Punkt, der uns von vielen anderen unterscheidet, ist, dass wir einen Kompressor an Bord haben. Der saugt die Luft an und verdichtet sie, so können wir den Luftwiderstand reduzieren. Außerdem verwenden wir eine magnetische Schwebevorrichtung: Magneten auf einer Scheibe rotieren sehr schnell und ermöglichen so das Schweben der Kapsel. Was die Materialien angeht, setzen wir auf superleichte Faserverbundwerkstoffe. Der Prototyp, den wir im Sommer in Amerika testen dürfen, wird ein Gewicht von rund 850 Kilogramm und einen Durchmesser von einem Meter haben.
So arbeiten die Studenten der TU München an "ihrem" Hyperloop
Das wird eng für die Passagiere.
Es handelt sich hier ja nur um einen Prototypen für den Wettbewerb. Da wird auch kein echter Mensch mitfahren, sondern ein Unfall-Dummy.
Sie sind eine Runde weiter im Wettbewerb. Das heißt also, es kann jetzt ans Bauen gehen?
Soweit sind wir noch nicht. Wir sind eine Runde weiter, das stimmt. Die Jury bestehend aus SpaceX- und Tesla-Mitarbeitern hat uns das "Go" gegeben, nachdem wir ihnen 3D-Modelle unseres Konzepts vorgestellt hatten. Die Finanzierung des Projekts ist aber noch nicht geklärt.