Wer Astronaut wird, fliegt heute normalerweise erst einmal zur Internationalen Raumstation ISS. Seit einigen Stunden sucht die Raumfahrtbehörde Nasa nun nach potenziellen Astronauten, die viel weiter fliegen sollen. Ziel: der Mars.
"Die Nasa ist auf einer ambitionierten Reise zum Mars und wir suchen nach talentierten Männern und Frauen mit vielfältigen Lebensläufen, die diesen Weg mit uns gehen möchten", sagte Nasa-Chef Charles Bolden zur neuen Astronauten-Suche. "Diese Gruppe von Menschen sollen den Weg bereiten für unsere Reise zum Roten Planeten."
Schon seit vielen Jahren plant die Nasa eine solche Mars-Mission. Noch immer gibt es laut Weltraum-Experten verschiedene Hindernisse, die noch aus dem Weg geschafft werden müssen - sowohl technisch, als auch finanziell. Im Laufe des Jahres zeigte sich aber, dass die Nasa bald Ernst machen möchte. Eine Mission zwischen 2020 und 2030 erscheint der Raumfahrtbehörde mittlerweile wohl realistisch. Dafür beginnt nun der Rekrutierungsprozess.
Die neue Generation von Nasa-Astronauten werden die Ersten sein, die mit einem privaten Raumfrachter von Boeing (CST-100) und dem SpaceX Dragon unterwegs sein werden. Vor allem letzterer sind für die Marsmission unverzichtbar geworden - eine kleine Revolution, denn jahrzehntelang schien es absurd, das private Unternehmen die Raumfahrt voranbringen könnten.
Die Chancen für Interessierte scheinen gar nicht so schlecht: Laut der Nasa sollen von allen LinkedIn-Mitgliedern rund drei Millionen die Voraussetzungen für eine Bewerbung erfüllen. Das sind bei 400 Millionen (die es laut dem Sozialen Netzwerk mindestens sind) immerhin fast ein Prozent. "Manche wird es überraschen, dass sie vielleicht sogar selbst die Bedingungen erfüllen, die es für eine Bewerbung braucht" sagte Brian Kelly, Direktor der bemannten Nasa-Missionen.
Die Nasa nimmt Bewerbungen online bis zum 18. Februar entgegen. Aber wer sich bewerben will, muss selbstverständlich einige Kriterien erfüllen, die nicht trotzdem nicht auf jeden Weltallfan zutreffen dürften. Das einfachste: gute körperliche Konditionen. Darüber hinaus werden aber auch ein Bachelor-Abschluss in Ingenieurswissenschaften, Physik, Informatik, Biologie oder Mathematik, mindestens 1000 Flugstunden als Jet-Pilot und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verlangt.
Wer letztendlich Astronaut werden darf, entscheidet sich laut Nasa bis Mitte 2017 - also fast noch genug Zeit um zumindest einen entsprechenden Bachelor-Abschluss zu machen.