
In Storkwitz bei Leipzig machen sich Sorgen breit: Werden bald tagtäglich LKWs an dem kleinen Dorf vorbeirattern, große Baumaschinen anrollen und ihr einst ruhiges Örtchen zur größten Abbauregion von Seltenen Erden in Mitteleuropa verkommen?
Alles hängt davon ab, ob wirklich unter einem Feld nahe ihrer Gemeinde über 40.000 Tonnen Seltene Erden liegen, oder nicht.
Begehrte Bodenschätze
Die Ressourcen sind heiß begehrt: Zukunftstechnologien, Solaranlagen oder Energiesparlampen etwa, können ohne die Rohstoffe wie Lanthan, Praseodym, Europium oder Yttrium nicht hergestellt werden. Laut einer Schätzung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aus dem Jahr 2009, werden in diesem Jahr etwa 189.000 Tonnen Seltene Erden mit einem Marktwert von über zwei Milliarden US-Dollar verbraucht, wahrscheinlich sind es eher mehr.
Sollte sich die Vermutung der Vorkommen bei Storkwitz bestätigen, liegen unter einem Feld Metalle mit einem derzeitigen Weltmarktpreis von etwa 1,5 Milliarden Euro – Tendenz steigend.





Monopolist China
Denn bisher kommen fast 97 Prozent der Seltenen Erden aus China und die dortige Regierung ist nach Jahren der Niedrigpreispolitik auf eine restriktivere Exportpolitik umgeschwenkt, was den Preis für die Metalle stark nach oben getrieben hat. Ohne alternative Abbauregionen sind die Chancen gering, Chinas Quasimonopol aufzubrechen. Aus Mangel an Alternativen haben die USA, die EU und Japan mittlerweile vor der Welthandelsorganisation ein Verfahren gegen das Reich der Mitte angestrengt.