Fitnesstracker Welches Armband ist das Richtige?

Fitnesskontrolle am Handgelenk boomt. Die Stiftung Warentest hat zwölf Activity Tracker getestet, nur zwei sind "gut". Wie man das richtige Fitnessarmband für sich selbst findet.

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Samsungs

Die Stiftung Warentest hat zwölf Fitnessarmbänder oder auch "Activity Tracker" getestet. Zwei davon erhalten die Note "Gut". Fünf Modelle erhalten nur ein "Ausreichend", gleich zwei ein "Mangelhaft". Da ist die Sache im Prinzip einfach. Der Interessent kauft einfach eines der beiden mit "Gut" bewerteten Geräte und hat damit nichts falsch gemacht.

Ganz so leicht ist es nicht, denn mit seinem Preis von 25 Euro erhielt das "Xiami Mi Band" von den Berliner Testern immerhin die Note "Befriedigend (3,1)". Die beiden Testsieger von Garmin kosten hingegen 89 und 159 Euro. Was also tun?

Analyse

Die Frage, die sich jeder Interessent stellen sollte, ist die nach der Motivation, so ein Fitnessarmband zu kaufen. Soll es ein Motivator sein, der einen dazu bringt, eine bestimmte Menge an Bewegung am Tag zu leisten? Oder soll es ein Beobachter sein, der auch das Schlafverhalten misst und Auskunft erteilt, wie tief und fest man geschlafen hat? Oder soll es auch eine halbe Sportuhr sein, die mit der Messung der Herzfrequenz beim Training Rückschlüsse auf die Erschöpfung erlaubt? Und besitze ich überhaupt ein Smartphone? Und wenn ja, welches?

Anwendung

Der Chef von Samsungs Abteilung  IT & Mobile Communications Business, Jong-Kyun Shin, zeigte 2014 (Foto) stolz das "Gear Fit" (Testnote "Befriedigend (2,7)"). Das besitzt ein großes Display und misst die Herzfrequenz direkt am Arm - wenn auch ungenau, laut Warentest. Doch selbst wenn den potenziellen Käufer das nicht stört - er müsste ein Smartphone mit Android-Betriebssystem benutzen, denn mit den Betriebssystemen eines iPhones funktioniert es nicht.

Ohne Smartphone seien einige Bänder laut Stiftung Warentest eh sinnlos, das sie kein Display besäßen wie das Sony Smartband ("Ausreichend (4.0)") oder auch die Modelle Up2 und Up3 von Jawbone. Letztere verdienten sich ihr "Mangelhaft (4,6)" aber vor allem durch den Weichmacher DEHP, den das Labor im Armband fand, das sich dann auch noch von allein oft öffnete. Der Weichmacher kann die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen, wenngleich das Bundesamt für Risikobewertung nur über die Gefahren durch DEHP in Lebensmitteln schreibt.

Ansonsten sind alle Bänder in der Handhabung "Befriedigend", wenngleich sich das Garmin Vivofit dort ein "Gut" erkämpft.

Wem ein einfaches Symbol reicht, um die Zahl der zurückgelegten Schritte zu verfolgen, der kommt gut mit Modellen wie Polars Loop ("Befriedigend (2,6)") klar. Wem es gar reicht, am Abend auf dem Smartphone die Leistung zu verfolgen, dem reicht das Xiamoi Mi Band auch, das dafür leicht ist und eine geringe Größe hat.

Erst wenn komplexere Aufgaben anstehen, wie zum Beispiel die Aufzeichnung eines Laufs oder eine sportliche Radeinheit, benötigt der Käufer ein Gerät, dass etwas mehr misst als nur die Bewegung des Arms. Verschiedene Modelle, wie Garmins Vivosmart oder Polars Loop lassen sich mit Brustgurten koppeln, um so die Herzfrequenz aufzuzeichnen und so genauere Daten über die Belastung während des Trainings zu erhalten. Allerdings - das kann auch das Smartphone übernehmen, das sich ebenfalls mit Brustgurten in der Regel koppeln lässt.

Auswahl unter Vorbehalt

Wer auf die Kontrolle des Schlafs verzichten möchte und lediglich tagsüber eine grobe Übersicht über die verbrauchten Kalorien wünscht, kommt mit einfachen Schrittzählern wie dem Xiaomi Mi Band oder Garmin Vivofit aus. Letzeres erlaubt es sogar, die persönliche Schrittlänge einzustellen und so genauere Daten über die zurückgelegte Strecke am Tag zu erhalten. Das größte Problem des Tests der Berliner Redaktion ist, dass mit dem Loop2 bereits der Nachfolger des getesteten Polar-Modells vorgestellt wurde und auch Jawbone mit dem Up4 bereits ein neueres Modell anbietet. Zudem ließen die Tester interessante Alternativen wie die Uhren von Withings oder anderen Anbietern aus. Das gilt aus nachvollziehbaren Gründen auch für den Fitnesstracker den Aldi Süd, den der Discounter vom 11. Januar an von der Hausmarke Crane im Progamm hat und der mit 44,99 Euro im Vergleich sehr preiswert ist. Es ist mit einem Display ausgestattet und beherrscht die Funktionen Schlafkontrolle, Schrittzähler und Kalorienverbrauch.

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