Ilife V7S im Test: Günstiger China-Roboter saugt fast so gut wie Markengeräte

Der günstige China-Roboter Ilife V7S im Praxistest.
Wir haben schon verschiedene Staubsaugerroboter getestet und waren nicht unzufrieden. Allerdings hatten alle Geräte zwei große Mankos: Sie sind sehr teuer. Und sie können nicht wischen. Daher waren wir sehr neugierig, als sich ein chinesischer Anbieter für Roboterstaubsauger mit dem Ilife V7S Smart Robotic Vacuum Cleaner vom Hersteller Beatles an uns wandte. Denn das Gerät ist mit rund 144 Euro nicht nur sehr günstig, es ist auch Roboterstaubsauger und Wischgerät in einem.
Laut Hersteller Chuwi Innovation (Beatles) wiegt der V7S 2,95 kg und hat die Abmessungen 34 x 34 x 8 cm. Angaben zur verwendeten Hardware und Software waren nicht zu bekommen. Der Roboter fühlt sich hochwertig an und ist gut verarbeitet. Die Ladestation ist dagegen aus leichtem Plastik. Das Gerät wurde uns aus China vom Onlinehändler Gearbest zugesandt, der portofreien Versand nach Deutschland anbietet.
Wir haben das Gerät, für das wir einen Adapter für den Stromanschluss für 7 Euro im Fachhandel besorgen mussten, über sechs Wochen auf 50 Quadratmeter Fliesenboden getestet - und waren überrascht: Der Roboterstaubsauger reinigte den Boden genauso gründlich wie teure Markengeräte.

Mit der Sensortaste lässt sich der Staubsauger starten.

Schlichte Verpackung, schlichtes Gerät.

Eine deutsche Anleitung gibt es nicht.

Für den Betrieb in Europa muss ein Netzadapter gekauft werden.

Aus manchen Ecken kann sich der Ilife V7s nicht selbst befreien.

Mit einem Druck auf die Oberseite kommt man an den Wassertank.

Unter dem Staubsauger befindet sich der auswechselbare Wischlappen.

Der Tank muss mit Wasser und Reinigungsmittel befüllt werden...

...und kommt dann wieder in den Staubsauger.
Um den Wischmopp des Ilife V7S zu benutzen, muss der Wassertank mit Wasser und Reinigungsmittel gefüllt werden. In den Tank passen 400 ml Flüssigkeit. Für die Reinigung der ganzen Fläche tauschten wir die Füllung in dem kleinen Wassertank jeweils einmal aus.
Auch die Programmierung des Roboters auf eine bestimmte Uhrzeit haben wir ausprobiert: Es funktionierte problemlos, den Sauger etwa nachts oder am frühen Morgen starten zu lassen. Der Ilife V7S schaffte es immer, mit einer Akkuladung die Reinigung abzuschließen. Er hat aber auch ein paar Nachteile.
Nachteile bei der Software und den Rädern
Zu den Nachteilen gehörte, dass der Ilife V7S bisweilen in Ecken hängen blieb, aus denen er nicht mehr herausfand - offenbar ein Softwareproblem. Auch gelang es dem Gerät häufiger nicht, eine Übergangsschiene im Fliesenboden zu überfahren, weil die Räder und der Antrieb dies nicht schafften. Hier brauchte der Putzroboter manchmal einen Schubser.
Die Rückkehrautomatik zur Ladestation bei niedriger Akkuladung funktionierte zuerst nicht immer, so dass der chinesische Roboter manchmal einfach in der Wohnung stehen blieb. Doch das lag daran, dass wir vor der Ladestation nicht genügend Platz von einem Meter gelassen hatten, wie vom Hersteller aus Shenzhen gefordert. Als wir die Ladestation richtig positionierten, gab es keine Probleme mehr bei der Rückkehr.

Deutsche putzen fünf Stunden pro Woche
Durchschnittlich 4,7 Stunden saugen, wischen und putzen Deutsche in der Woche. Jeder Zehnte kann als wahrer Putzteufel bezeichnet werden: Sie sorgen mehr als zehn Stunden in der Woche für Sauberkeit in den eigenen vier Wänden – umgerechnet sind das 21 Tage im Jahr. Das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Kärcher.

Frauen putzen doppelt so lange wie Männer
"Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann" – das sang 1977 die Schauspielerin Johanna von Koczian. Auch heute verbringen Frauen deutlich mehr Zeit mit Hausarbeit als Männer. Während Frauen im Durchschnitt sechs Stunden pro Woche putzen, investieren Männer nur halb so viel Zeit in den Haushalt. Nur drei Prozent der Frauen finden sich lieber mit dem Schmutz ab, als zum Lappen zu greifen – unter den Herren sind es sechsmal so viele.

Die wahren Putzteufel kommen aus dem Osten
Beim Putzen zeigt sich ein leichtes Ost-West-Gefälle: Die Ostdeutschen schwingen den Wischmopp mit 5,7 Stunden pro Woche länger als die Westdeutschen mit 4,3 Stunden. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt leben die Putzteufel mit der längsten Ausdauer: Mehr als 7 Stunden pro Woche im Durchschnitt. Schlusslicht ist Nordrhein-Westfalen. Hier reinigen die Menschen nur 4 Stunden pro Woche ihre Wohnung.

Drei verschiedene Putztypen
Aus der Umfrage können drei verschiedene Putztypen abgeleitet werden: die Vorsorglichen, die Organisierten und die "Auf den letzten Drücker"-Saubermacher. 35 Prozent der Befragten zählen sich zur ersten Gruppe. Sie greifen schon zum Lappen, wenn gar kein Schmutz sichtbar ist. Ein Viertel der Deutschen hat einen bestimmten Zeitpunkt zum Putzen. Ein weiteres Viertel gehört zur dritten Gruppe: Sie brauchen einen äußeren Anreiz, um den Staubsauger aus dem Schrank zu holen.

Die Deutschen setzen auf Technik
Egal, um welchen Putztyp es sich handelt – nahezu alle, nämlich 93 Prozent, greifen bei der häuslichen Pflicht zu Haushaltstechnik wie Staubsauger, Fenstersauger oder Dampfreiniger. Denn: Sieben von zehn Befragten sind überzeugt, dass sie dadurch schneller sind und schätzen, dass sie dadurch pro Woche zwei Stunden mehr Freizeit haben. Jeder Zweite erzielt mit elektrischen Putzgeräten bessere Ergebnisse als von Hand. Fast jeder Fünfte hat mehr Spaß am Putzen, wenn er Staubsauger und Co. benutzt.

Viele setzen auf chemische Reinigungsmittel
Neben der Haushaltstechnik verwenden sieben von zehn Deutschen auch chemische Reinigungsmittel im Haushalt. Auf altbekannte Hausmittel wie Backpulver, Zitrone und Essen verlässt sich immerhin noch jeder Zweite. Je älter die Befragten sind, desto eher setzen sie auf die altbewährten Mittelchen.

Jeder Zehnte hat eine Haushaltshilfe
10 Prozent der Deutschen geben die Putzgeräte komplett aus der Hand und setzen stattdessen auf eine Haushaltshilfe. Etwa ein Drittel holt sich Unterstützung von Familienmitgliedern, Mitbewohnern oder dem Partner.
Markengeräte ausprobiert
Zuvor hatten wir schon ausgiebig den aktuellen iRobot Roomba für 600 Euro und den Neato Staubsaugroboter für 450 Euro ausprobiert. Eine Saugleistung wie ein normaler Staubsauger erreichte zwar keines der drei Geräte. Und wer einen Roboterstaubsauger nutzen will, muss Stühle und andere Hindernisse immer wegräumen. Aber der Saugroboter spart Lebenszeit und reinigt sehr zufriedenstellend.
Bei Amazon Deutschland gibt es die günstigsten Kombigeräte für Saugen und Wischen ab 199 Euro. Hier steht der Ecovacs Robotics Dslim von Ecovacs Robotics zur Auswahl, dabei ist der Wischaufsatz aber optional. Weitere Geräte kommen ständig hinzu.
Verfügbarkeit
Der Staubsauger Ilife V7S Smart Robotic Vacuum Cleaner ist ein Staubsaug- und Wischroboter von Chuwi Innovation (Beatles). Das Gerät kostet 157 US-Dollar (143,60 Euro) und soll portofrei nach Deutschland verschickt werden. Fiona Hu, Marketing Executive von Gearbest, sagte Golem.de, dass das Unternehmen mit One World Express versende. Wir hatten keine Probleme mit Zollgebühren beim Empfang des Pakets.
Fazit
Der Ilife V7S reinigt beim Saugen genauso gut wie die viel teurere Konkurrenz von Roomba und Neato und kann noch dazu wischen, was auch gut funktioniert. Einige Macken hat das Gerät aber, die Markengeräte nicht haben: Manchmal steckt er in der Ecke fest oder schafft es nicht über kleine Schwellen. Für den niedrigen Preis ist das aber hinnehmbar.
Dieser Artikel ist zuerst auf golem.de erschienen.









