„Unser Ziel ist es, Anwendungen auf mobilen Geräten realistischer und immersiver zu machen“, erklärt Baudisch. „Hier bedient die Maschine den Menschen“, erklärt Baudisch. „Der Nutzer kämpft mit dem bewussten Teil seines Körpers gegen den vom Computer gesteuerten Teil. Das ist eine ganz spannende Erfahrung und lässt sich auch auf andere Anwendungen übertragen.“
Für die Neigung des Geräts, für Helligkeit der Umgebung, Standortbestimmung oder Annäherung ans Gesicht hat das Smartphone etliche Sensoren integriert. Künftig werden Sensoren auch außerhalb des Geräts Verwendung finden und „als Gateway in die Netzwelt dienen“, wie der Darmstädter Forscher Mühlhäuser erwartet.
„Wir werden Sensoren am Körper tragen und deren Daten zum Beispiel über Bluetooth zu den mobilen Geräten schicken.“ Bei der Bedienung der Geräte werde die Sprachsteuerung weiterentwickelt, nachdem Apple mit Siri für einen Durchbruch gesorgt habe.
Die enge Verbindung zwischen Technik und dem eigenen Körper könnte auch für mehr Sicherheit sorgen. „Wir brauchen in der digitalen Welt einen Stellvertreter, dem wir zu hundert Prozent vertrauen können“, sagt Mühlhäuser.
Das könnte dann eine Sim-Karte mit den Fähigkeiten eines eigenständigen Nano-Computers werden, die außerhalb des Mobilgeräts am Arm oder am Ohr getragen wird. „Das digitale Ich steckt dann immer in meinem Ring oder in meiner Armbanduhr und funktioniert nur bei Kontakt zu meinem Körper.“