Todeszonen
So werden sauerstoffarme Zonen genannt, wo kaum mehr etwas oder nichts mehr lebt - weder Fische noch Muscheln noch Seegras. Diese Gebiete lägen oftmals in Flussmündungsgebieten, heißt es im Atlas. Das ist kein Zufall: Abwässer, die etwa große Mengen von Kunstdünger und Gülle aus der Landwirtschaft enthalten, lassen das Meer umkippen. Eine große Todeszone liegt laut Angaben im Golf von Mexiko vor dem Missisippi-Delta, aber auch in der Ostsee sei der Sauerstoffgehalt seit Jahrzehnten stark rückläufig.
Säure
Heute versauern die Ozeane laut Angaben in „einer erdhistorisch wohl einmaligen Geschwindigkeit“, heißt es im Atlas. Die Meere hätten etwa ein Drittel des Kohlenstoffdioxids aufgenommen, das die Menschen seit der Industrialisierung in die Atmosphäre abgegeben haben. Die Auswirkungen sind noch nicht vorzusehen.
Bergbau
Bergbau in der Tiefsee beginnt laut Atlas in den nächsten Jahren. Dort schlummern etwa Mangan, Nickel, Thallium und Kobalt in größeren Vorkommen als an Land - und aus wissenschaftlicher Sicht eine Menge Risiken. So weit unter Wasser geschieht alles sehr, sehr langsam. „Ökologinnen und Ökologen warnen daher: Was hier zerstört wird, regeneriert sich lange nicht“, steht im Atlas. Visbeck sagte, er sehe keinen Grund für ein Einsteigen in den Tiefseebergbau. Es seien keine hohen Erträge zu erwarten, dafür aber erheblichen Schäden. Dennoch stehe etwa China in den Startlöchern. Ein Moratorium sei von Nöten, betonte Barbara Unmüßig vom Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung.
Schutz
Als am wenigsten geschützte Gebiete der Welt bezeichnete Unmüßig die Meere. Der Schutz sei zerstückelt, mit unzähligen Regulierungslücken. Nur 1,6 Prozent der Flächen sind streng oder voll geschützt. Nach Forderungen von Umweltschützern und Wissenschaftlern sollten 20 bis 50 Prozent unter Schutz gestellt werden, damit sich die Gebiete wieder erholen können.