ADAC-Kundenbarometer Kleinwagen fallen bei Frauen durch

Frauen sind mit einem kleinen Auto zufrieden, das günstig ist und mit dem sie "von A nach B" kommen. So lautet das Vorurteil. Dass dies nicht so ist, zeigt das aktuelle ADAC-Kundenbarometer, eine Online-Umfrage unter 20.000 Personen. Denn die Wagen, mit denen Frauen am unzufriedensten sind, sind alle Kleinstwagen.

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Diese Autos floppen bei Frauen
Platz 5Der Fiat Panda schneidet im Ranking der beliebtesten Autos von Frauen schlecht ab. Unter den "Flop-Five" belegt es den fünften Platz. Quelle: REUTERS
Chevrolet SparkPlatz vier unter den fünf schlechtesten Modellen geht an den Chevrolet Spark. Quelle: REUTERS
Platz 3Am drittschlechtesten im Ranking schneidet der Fiat Punto, bzw. der Grande Punto ab. Quelle: AP
Platz 2Der Suzuki Alto schneidet unter den 20.000 befragten Frauen am drittschlechtesten ab. Quelle: obs
Platz 1Den ersten Platz im Loser-Ranking der Frauen belegt noch ein Chevy, der Chevrolet Matiz. Quelle: AP

Am schlechtesten schneidet der Chevrolet Matiz ab. Der Wagen kostet unter 10.000 Euro und hat so wenig Komfort, dass er bei der Damenwelt durchfällt. Platz zwei unter den Flop Five der Frauen belegt der Suzuki Alto, ebenfalls ein Sparmodell der gleichen Preiskategorie. Der Fiat Punto/Grande Punto liegt auf dem dritten Platz des Unzufriedenheits-Rankings. Auf dem vierten Rang: Wieder ein Chevy, und zwar das Modell Spark. Der Fiat Panda schließt als Fünfter und damit immerhin als Bester unter den "Frauenverlierern" ab.
Unter den Spitzenplätzen der Fahrzeuge mit den größten Zufriedenheitswerten bei Frauen findet sich entgegen aller Vorurteile kein kleiner Flitzer. Das SUV der bayerischen Autobauer kann beim weiblichen Geschlecht die höchste Zufriedenheit einfahren. Es folgen der Audi A6 und die Mercedes E-Klasse. Und auch der X3 von BMW liegt auf einem der vorderen Plätze.

So wählen Frauen ihre Traumautos
120.000 Neuwagen pro Jahr zusätzlich könnten Autobauer allein in Deutschland zusätzlich verkaufen, rechnet eine Studie des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen vor. Doch bisher schaffen es laut CAR-Direktor Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöfer BMW, Daimler und Co. nicht ausreichend, das weibliche Geschlecht für ihre Modelle zu begeistern. Besonders bei den deutschen Herstellern klaffe eine „Frauenlücke“, ihre Modell- und Markenausrichtung sei in der früheren Männerwelt hängen geblieben - stattdessen kaufen die Frauen bei der Konkurrenz. Quelle: obs
In Deutschland leben 82 Millionen Menschen, die Hälfte davon sind Frauen. Beim Autokauf sind die Männer allerdings weit vorn. Zwei Drittel von ihnen sind Neuwagenkäufer. Demgegenüber kaufen nur 32,9 Prozent aller Frauen einen Wagen frisch vom Band. Quelle: dapd
Lediglich die Abwrackprämie sorgte 2009 für einen leicht erhöhten Anteil weiblicher Autokäufer. Quelle: ap
Bei den insgesamt zugelassenen Autos sieht es etwas anders aus. Zieht man Firmenwagen ab, sind in Deutschland derzeit 38,6 Millionen Pkw auf der Straße. In 36,6 Prozent der Fahrzeuge sitzt eine Frau hinterm Steuer. „Die niedrige Frauenquote bei Neuwagen ist also kein Naturgesetz, sondern eher die Folge einer Modell- und Markenpolitik der Autobauer, die Frauen weniger anzieht“, schlussfolgert Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen und Urheber der Studie. Quelle: dpa
Besonders die deutschen Autobauer scheinen die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt zu haben. Ihre Modelle stehen in der Gunst der Frauen weiter unten als die der Konkurrenten. Bei Mercedes etwa sind gerade mal 17,3 Prozent der Käufer weiblich. Bei BMW sind es 24,4 und bei Audi 28,8 Prozent. Quelle: picture-alliance/ dpa
Laut der Studie gilt bei Frauen die Regel, je größer und wuchtiger, umso weniger Interesse haben sie an einem Auto. Zumindest, wenn sie es selbst fahren müssen. Quelle: dapd
So überrascht es nicht, dass Marken wie Ferrari und Jaguar aber auch Mercedes, Volvo und selbst BMW von Frauen eher weniger geschätzt werden. Quelle: REUTERS

Interessant: Beim X3 betonen und loben die Frauen den Fahrkomfort. Der Preis ist den Damen weniger wichtig. Dabei kostet das Auto laut Liste immerhin 36.400 Euro, kann sich aber mit Extras auch in Richtung 70.000 Euro bewegen.
Im Gesamtranking der Kleinstwagen des Kundenbarometers erfüllt der Smart fortwo als Sieger die Erwartungen der Kunden am besten. Aber: Bei den Frauen schafft es der beste Kleinste nur ins untere Mittelfeld. In der Zufriedenheit weiblicher Smart-Kunden liegt dieses Auto gerade mal auf Platz 49, von insgesamt 93 bewerteten Pkw. Der Fiat 500 liegt sogar noch hinter dem Smart, und zwar auf Platz 58.

Harte Zeiten für Chevrolet, auch im Segment der kleinen Autos: Nicht genug, dass sich unter den Flop Five der Fahrzeuge mit "wenig Frauenfaktor" zwei Chevy-Modelle finden, auch im Unzufriedenheits-Ranking der Männer ist ein Pkw dieser Kategorie und Marke zu finden: Der Chevrolet Aveo ist, nach dem Ford Ka, das Auto, welches bei den Männern am meisten Unzufriedenheit erzeugt.
Im Kundenbarometer wurden unter anderem Fahreigenschaften, Verarbeitung, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Servicequalität abgefragt. Auch Markentreue war Gegenstand der Untersuchung.

(Mit Material von ots)

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