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AllergienDas kostet der Kampf gegen die Pollen

Jeder dritte Deutsche leidet unter Allergien, Tendenz steigend. Welche Therapien es gibt, was die Krankenkassen übernehmen - und warum Allergiker Autos mit Dieselmotor meiden sollten.Timo Stukenberg 28.05.2014 - 15:42 Uhr

Die Pollen-App von Hexal und Novartis zeigt, wo die Pollen aktuell in Deutschland überall herumfliegen - und das schon sechs Tage im Voraus für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Sie wird alle drei Stunden automatisch aktualisiert. Die App informiert außerdem per Push-Mitteilung, sobald die Pollenbelastung zunimmt. Sie ist für das iPhone erhältlich.

Wirksame Tipps im Kampf gegen die Pollen finden Sie außerdem hier.

Foto: WirtschaftsWoche

Der Outdoor Atlas arbeitet mit kostenlosem Kartenmaterial von OpenStreetMap und der OpenCyleMap - einmal geladenes Material bleibt auf dem Smartphone gespeichert, so dass die Navigation auch ohne Internetverbindung möglich ist. Besonders geeignet ist diese App für Wanderer, Fahrradfahrer und Geocacher. Die App läuft auf Googles Betriebssystem Android.

Foto: WirtschaftsWoche

Sie brauchen noch Hilfe für die Planung des nächsten Camping-Urlaubs? Vielleicht hilft Ihnen die "ADAC Camping- und Stellplatzführer 2013" für das iPhone. Hier werden auch Fragen beantwortet, wie etwa: An welchem Campingplatz gibt es WLAN und wo darf ich meinen Hund mitnehmen?

Foto: WirtschaftsWoche

Hilfreich für alle Campingfreunde: iCampSites liefert die umliegenden Campingplätze in einer langen Liste.

Foto: WirtschaftsWoche

Mit dieser Grill-App kann gar nichts mehr schief gehen: Sie zeigt genau an, welches Grillgut wie lange und wo auf dem Grill platziert werden sollte - und das mit dem von Ihnen gewünschten Garergebnis. Fisch und vegetarische Leckereien finden ebenso Berücksichtigung wie Burger oder Steak. Die App kostet 1,59 Euro und ist erhältlich für Android-Handys.

Foto: WirtschaftsWoche

Mehr als 1000 Rezepte für Cocktails bietet diese App: Neben der Cocktail-Suche kann auch direkt nach Zutaten gesucht werden. Das Teilen in sozialen Netzwerken, wie auch das Abspeichern der Lieblingscocktails ist möglich. Die Cocktail-App steht in ihrer kostenpflichtigen Version auch offline zur Verfügung, ansonsten braucht es eine Internetverbindung.

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Diese Wetter-App ist kostenlos. Die Vorhersagen sind präzise, schreibt zumindest Chip Online in einem Test, wo die App Platz zwei belegt. Es gibt diese App sowohl für Android-Smartphones als auch für das iPhone, WindowsPhone und Blackberry.

Foto: WirtschaftsWoche

Die ape@map-App ist eine Navigation für Wanderkarten, die auch ohne Internet-Verbindung auskommt, und Karten und Touren offline speichert. Die App schlägt immer verschiedene Touren vor und läuft auf dem iPhone.

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Diese Taschenlampen-App spendet Licht - mehr soll sie auch nicht machen. Dafür verwendet sie das LED-Licht des iPhones. Sie ist kostenlos und erfordert iOS4 oder höher.

Foto: WirtschaftsWoche

Mit der Scout-Fahrrad-App fahren Sie garantiert nicht mehr falsch: Mit einigen Apps können die Touren schon auf vor der Abfahrt geplant und in 2D beziehungsweise 3D angezeigt werden. Eine Tacho-Ansicht wird auch geboten.

Foto: WirtschaftsWoche

Bevor die Mercedes C-Klasse auf den Markt kommt, wird der Fahrzeuginnenraum auf 65 Grad erhitzt. Der Stuttgarter Autohersteller will damit nicht die Feuerfestigkeit seiner Fahrzeuge testen. Die Mitarbeiter prüfen, ob die verbauten Materialien Allergien auslösen – und so die Fahrzeuginsassen gefährden. Immerhin legt der Fahrer mit 80 Stundenkilometern während eines Niesers 25 Meter zurück.

Mit geschlossenen Augen.

Daimler zeigt damit nicht nur Besorgtheit um seine Kunden, sondern auch ein Gespür für die Kundenanforderungen der Zukunft. Etwa jeder dritte Deutsche hat mindestens eine Allergie, Tendenz steigend.

Die Heuschnupfen-Saison hat gerade begonnen und bei Millionen Deutschen fließt der Schnupfen, tränen die Augen und juckt der Rachen. In Extremfällen, zum Beispiel bei einer Insektengiftallergie, kann ein sogenannter anaphylaktischer Schock zum Tod führen. WirtschaftsWoche Online beantwortet die drängendsten Fragen rund um das Thema Allergie.

Was passiert bei Heuschnupfen im Körper?
Eine allergische Reaktion ist eine körpereigene Abwehr – allerdings gegen den falschen Gegner, die sogenannten Allergene. Der Körper erkennt eigentlich harmlose Stoffe wie Blütenpollen als gefährlich und schüttet Histamin aus. Dieser Stoff ist zum Beispiel für Fließschnupfen verantwortlich. Die gängigsten antiallergischen Medikamente sind daher - Antihistaminika.

Strategisch lüften

Auf dem Land sollte nachmittags oder abends gelüftet werden, in der Stadt morgens. Dann sind dort jeweils am wenigsten Pollen unterwegs. Nachts sollte man bei geschlossenem Fenster schlafen.

Foto: ZB

Die Nase durchspülen

Gegen Pollen hilft eine tägliche Nasenspülung mit Salzwasser. Dafür recht es, einen Teelöffel Salz in einem Viertelliter lauwarmen Wasser aufzulösen und es dann durch die Nase zu ziehen.

Foto: dpa

Abends duschen

Wer abends duscht und seine Haare wäscht, spült die Pollen von haut und Haaren weg, die am Tage haften geblieben sind. So bleibt man beim Schlafen von den Pollen verschont.

Foto: dpa

Sich nicht im Schlafzimmer umziehen

Wer seine Kleidung wechselt, sollte das außerhalb des Schlafzimmers machen. Denn auf Hemd, Hose & Co. Haben sich über den Tag Pollen festgesetzt, die beim Umziehen aufgewirbelt werden. 

Foto: dpa

Schutzgitter verwenden

Schutzgitter an den Fenstern, halten Pollen draußen, sodass Allergiker sorglos lüften können.

Foto: dpa

Brille statt Kontaktlinse

Da die ungeliebten Pollen auf der Kontaktlinse haften bleiben, sollten Allergiker lieber zur Brille greifen.

Foto: dpa

Ventilator abschalten

Auch wenn es warm ist, sollte man auf einen Ventilator verzichten. Der wirbelt nur die Pollen auf und verteilt sie.

Foto: dpa

Die Zeit nach dem Regen nutzen

Bei Regen wird die Luft von Pollen gereinigt. Danach können sich Allergiker unbeschwert draußen aufzuhalten und lüften.

Foto: dpa

Regelmäßig saugen und wischen

Wer regelmäßig saugt und wischt, verhindert, dass sich zu viele lose Pollen in den eigenen vier Wänden anhäufen.

Foto: dpa

Auf Filter setzen

Filter für den Staubsauger sorgen dafür, dass beim Saugen möglichst wenig Luft – und damit auch Pollen – aufgewirbelt werden.  Im Auto schützen Pollenfilter vor Pollen, die durch die Lüftung kommen.

Foto: REUTERS

Welche Therapien gibt es?
Die wohl wichtigste Therapie lautet: Allergene meiden! „Pollenallergiker sollten während der Pollensaison am besten in pollenfreie Regionen verreisen“, empfiehlt eine Allergiker-Broschüre der Techniker Krankenkasse. „Pollenarme Luft findet sich vor allem auf Inseln, am Meer oder in Hochgebirgslagen.“

Sollte eine Flucht nicht helfen – oder ihr Chef sie nicht mehrere Wochen entbehren können – hilft eine Immuntherapie. Bei der sogenannten Hyposensibilisierung werden in der allergiefreien Zeit im Wochenrhythmus allergene Stoffe verabreicht. Das dauert drei Jahre, danach soll der Körper abgehärtet sein. In 80 Prozent der Fälle klappt das.

Dennoch bemängelt Allergologie-Professor Thomas Fuchs: „Die Immuntherapie wird viel zu selten eingesetzt.“

Was zahlt die gesetzliche Krankenkasse?
Alle Krankenkassen übernehmen bei einer Allergie die Kosten für eine Immuntherapie. Laut GKV bezahlen die meisten Kassen auch einen Allergie-Test. Die Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente werden ebenfalls übernommen.

Selbst zahlen müssen Sie Nasensprays, Gele und Salben. Hilfsmittel wie Pollenschutzgitter sind nur im Einzelfall abrechenbar. Auch eine Kur ist grundsätzlich möglich. Ein Facharzt, zum Beispiel ein Dermatologe, muss das als notwendig erachten und der Patient einen Antrag an die Krankenkasse schicken.

Allergiker sollten schon bei der Wahl der Kasse bestimmte Dinge abklären, rät Regina Behrendt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Es lohnt sich, bei der Kasse nicht nur die Satzungsleistungen zu prüfen, sondern auch nach Wahltarifen zu fragen.“

Medikamente, Impfstoffe und Co.

Was das Pflaster der Zukunft alles kann

von Susanne Kutter

Worauf muss ich bei antiallergischen Medikamenten achten?
Es gibt sie rezeptfrei als Tabletten, Saft, Nasenspray oder Augentropfen. Laut der Zeitschrift Ökotest sollten Patienten darauf achten, die zweite Generation der Antihistaminika zu kaufen. Sie machen weniger müde.

Beim Preis gibt es teilweise erhebliche Unterschiede. Zum Beispiel bei Cetirizin: Für die empfohlene, tägliche Höchstdosis schwankt der Preis zwischen 14 und 86 Cent.

Bevor Allergiker ein Medikament einsetzen, sollten sie die Verpackungsbeilage genau lesen. Denn manchmal rufen die Konservierungsstoffe in Medikamenten ebenfalls allergische Reaktionen hervor.

Wo kann ich mich über den Pollenflug informieren?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sammelt deutschlandweit Daten über den Pollenflug der acht sogenannten Hauptallergene. Dazu gehören Gräser, Esche, Erle, Birke, Roggen, Ambrosia, Beifuss und Hasel. Auf seiner Website informiert der DWD über die Pollenkonzentration in der Luft und die Belastung für Allergiker.

Dem Dienst stehen dafür lediglich 45 Messstationen zur Verfügung. Bei der flächendeckenden Voraussage handelt es sich also lediglich um eine Hochrechnung.

Als Ergänzung dazu empfiehlt sich der Pollentrend des Deutschen Allergiker- und Asthmatikerbund (DAAB). Seit 2013 fließen hier die Informationen von 125 menschlichen „Pollenmeldern“ zusammen.

Infos für unterwegs bietet die App der Stiftung Polleninformationsdienst. Sie erinnert am Ende der Pollenzeit sogar an den Start für eine Immuntherapie.

Wann muss ich mich auf Heuschnupfen vorbereiten?
Im Gegensatz zur Nahrungsmittelallergie haben Heuschnupfen-Geplagte allergiefreie Phasen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst veröffentlicht in einem Kalender, wann welche Pollen in der Luft herumschwirren.

Nach Angaben von Thomas Fuchs, Leiter der Allergologie-Abteilung am Uniklinikum Göttingen, werden die Zeiträume für einige Pollen wegen der Erderwärmung länger. Außerdem könnten sich Baumarten, die bislang eher im Süden Europas heimisch fühlten, in Deutschland ausbreiten – und mit ihnen neue Allergene. Heiße Kandidaten sind zum Beispiel Olivenbäume, Zedern und Platanen.

Warum gelten Allergien als Zivilisationskrankheit?
Tatsächlich vertreten einige Forscher die These, dass die körpereigenen Abwehrkräfte durch mehr Hygiene und den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika schwächer werden. Hauptverantwortlich für das Auftreten von Allergien sind aber die Gene. Haben beide Elternteile etwa die gleiche Allergie, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind bei Schulbeginn die gleichen Allergiesymptome aufweist, bei mehr als 60 Prozent.

Nicht nur Mercedes, auch Audi und andere Automobilhersteller setzen daher auf allergiegeteste Fahrzeuge. Sollten Sie sich für ein solches Auto entscheiden, nehmen Sie bitte keinen Dieselmotor!

Der Grund: Diesel-Abgase verändern bestimmte Pollentypen - und verstärken ihre Wirkung. „Die Pollen werden auf scharf gestellt“, sagt Allergologe Fuchs. Und dafür sind nicht nur Allergiker anfällig - sondern jeder Mensch.

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