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Medikamente, Impfstoffe und Co.Was das Pflaster der Zukunft alles kann

Das Pflaster der Zukunft kann viel mehr als nur Kratzer und Wunden abdecken: Es beschleunigt die Heilung, versorgt den Körper mit Medikamenten und Impfstoffen – und misst zugleich, ob sie auch richtig dosiert sind.Susanne Kutter 17.12.2012 - 00:00 Uhr

Das Pflaster der Zukunft beschleunigt die Heilung, bringt Medikamente und Impfstoffe durch die Haut – und misst zugleich, ob sie auch richtig dosiert sind.

Foto: Fotolia

Für Rennradfahrer, Hürdenläufer oder Fußballer wäre es ein Traum – ein Pflaster, das größere Wunden nach einem Sturz oder dem Zusammenstoß mit einem Mitspieler in null Komma nichts heilen könnte. Solche Verletzungen können Sportlern die halbe Saison vermasseln.

Joachim Dissemond erlebt das immer wieder. Der Wundspezialist verarztet am Universitätsklinikum Essen auch Leistungssportler, die schlecht heilende, große Wunden plagen. Deren Trainer fragen ihn regelmäßig, wie sie die Verletzungen behandeln und verpflastern sollen, damit die Sportler möglichst schnell wieder trainieren können.

Doch nicht nur für Olympioniken zählt, schneller wieder am Start zu sein. Auch viele Hobbysportler würden "viel für solch ein schnell heilendes Pflaster bezahlen", glaubt der Dermatologe.

Diesem Ziel soll ein neues Spray schon ziemlich nahe kommen, an dem Dissemond zusammen mit dem Wittener Unternehmen Sangui Biotech forscht: Erfüllen sich die Hoffnungen der Entwickler, kann sich bald jeder ein mit dem Wundermittel getränktes Pflaster auf seine Wunden kleben – schon heilen sie fast doppelt so schnell.

Moderne Pflaster können aber noch viel mehr. Wissenschaftler und Pharmaunternehmen sind gerade dabei, die kleinen braunen Stoff-Klebestreifen, mit denen das Hamburger Unternehmen Beiersdorf vor inzwischen 90 Jahren weltweit für Furore sorgte, neu zu erfinden.

Platz 10: Uterus myomatosus

Knapp zwei Drittel aller Fehler, die von den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Bundesärztekammer anerkannt wurden, ereigneten sich in Krankenhäusern. Auf Platz 10 der dort am häufigsten fehlbehandelten Krankheiten ist Uterus mymatosus. Dahinter verbergen sich Myome der Gebärmutter, die am häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen.
21 Mal behandelten Krankenhaus-Ärzte diese Krankheit vergangenes Jahr falsch.
Woran die zahlreichen Fehler in Krankenhäusern liegen, hat die WirtschaftsWoche bereits im April analysiert.

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Platz 9: Gallenstein

23 Mal wurden in Krankenhäusern Gallensteine, also Cholelithiasis, falsch behandelt.

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Platz 8: Oberflächliche Verletzungen

Wunden und Schrammen wurden in deutschen Krankenhäusern 26 mal falsch behandelt – womit sie auf Platz 8 landen.

Bei Fehlbehandlungen in Arztpraxen erreichen oberflächliche Verletzungen Platz 10. Niedergelassene Ärzte behandelten sie nur zehn Mal falsch.

Foto: REUTERS

Platz 7: Handfraktur

Knochenbrüche an der Hand behandelten Krankenhausärzte vergangenes Jahr 30 Mal falsch. Damit erreichen Handfrakturen Platz 7.

Bei Fehlbehandlungen durch niedergelassene Ärzte erreichen Handfrakturen Platz 8. Sie behandelten diese Knochenbrüche zwölf Mal falsch.

Foto: dapd

Platz 6: Schulter- und Oberarmfraktur

Nur einmal mehr fuschten Krankenhaus-Ärzte bei Brüchen an Schulter und Oberarm: Hier gab es 31 Fehlbehandlungen.

Bei niedergelassenen Ärzten kommen  Fuschereien in diesem Bereich gar nicht in den Top 10 vor.

Foto: Fotolia

Platz 5: Unterschenkel- und Sprunggelenkfraktur

Ganze 21 Mal häufiger wurden Brüche an Unterschenkel- und Sprunggelenken falsch therapiert. Hier gab es in deutschen Krankenhäusern 52 Fehlbehandlungen.

In Praxen gab es bei Unterschenkel- und Sprunggelenkfrakturen sogar mit 15 Fällen die zweithäufigsten Fehlbehandlungen.

Foto: dpa-tmn

Platz 4: Oberschenkelfraktur

Mit 63 Fuschereien in Krankenhäusern landen Oberschenkelfrakturen auf Platz 4.

In niedergelassenen Praxen kommen Oberschenkelfrakturen nicht in den Top 10 der Fehlbehandlungen vor.

Foto: dpa

Platz 3: Unterarmfraktur

Falsch therapierte Brüche des Unterarms kamen mit 65 Fällen am dritthäufigsten vor.

Bei Arztpraxen gab es 16 Fehlbehandlungen von Unterarmfrakturen – womit sie dort Platz 1 belegen.

Foto: dpa

Platz 2: Arthrose der Kniegelenke

Krankenhausärzte behandelten den schmerzhaften Verschleiß der Kniegelenke vergangenes Jahr 71 Mal falsch. Damit gab es dort die zweithäufigsten Fuschereien.

In niedergelassenen Arztpraxen belegt falsch behandelte Kniegelenksarthrose nur Platz 9 mit elf Fällen.

Foto: Fotolia

Dafür versetzen Entwickler die Klebestreifen und Wundauflagen nicht nur mit heilsamen Wirkstoffen. Sie integrieren auch hauchdünne Sensoren in die Pflaster. Damit können die neuartigen Verbände sehr viel mehr als nur Kratzer und Wunden abdecken: Sie beschleunigen die Heilung, bringen Medikamente und Impfstoffe durch die Haut in den Körper und messen zugleich, ob sie auch richtig dosiert sind.

Das schnöde Pflaster wird zum High-Tech-Werkzeug, das aktiv und intelligent in den Körper eingreift.

Genau das ist auch der Trick beim Schnellheilspray von Sangui Biotech: Es ist mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin versetzt. Normalerweise ist der für den Transport des Sauerstoffs im Blut zuständig. Im Spray sorgt das Hämoglobin nun ganz aktiv dafür, mehr Sauerstoff in die Wunde zu bekommen und damit die Heilung zu beschleunigen.

Dieses Schnellheilelixier arbeitet Sangui nun zusammen mit dem Kosmetik- und Pflasterhersteller SanderStrothmann in der gemeinsamen Gründung Sastomed testweise auch schon in Pflaster ein. Denn Sastomed-Geschäftsführer Michael Sander ist überzeugt: "Eine Wunde kann gar nicht genug Sauerstoff bekommen."

Unter dem Namen Granulox vertreibt Sastomed das Spray seit mehreren Monaten. Allerdings ist es bisher nur für Patienten mit chronischen offenen Wunden zugelassen, die oft über Jahre nicht heilen.

Gerade für diese Menschen ist das Spray ein Segen, hatten die beiden Sangui-Gründer und Forscher Wolfgang Barnikol und Harald Pötzschke beobachtet: In 90 Prozent aller Fälle ist der schwerwiegende Sauerstoffmangel in chronischen Wunden schuld daran, dass sie sich oft Monate oder Jahre lang nicht schließen.

Nase hochziehen ist gefährlich

Im Volksmund heißt es häufig, Schleim durch die Nase hochzuziehen sei nicht nur unhöflich und unappetitlich, sondern zudem auch gefährlich, da der Schleim sich in den Nasennebenhöhlen einniste. Mediziner Carsten Lekutat widerlegt diese Behauptung ganz klar: nicht das Hochziehen des Schleims, sondern zu kräftiges Schnäuzen birgt Gefahren. Denn der dabei entstehende Druck leitet den Schleim aus der Nase im schlimmsten Fall in die Nebenhöhlen oder durch einen Kanal im Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr. Auch wenn das Naseputzen wohl manierlicher ist, gesünder ist es nicht.

Carsten Lekutat ist Arzt und hat das Buch "Halbwahrheiten der Medizin" geschrieben

Foto: dpa

Ungerades Sitzen ist schlecht für den Rücken

Diese Volksweisheit ist nicht wahr. Nicht striktes gerades Sitzen, sondern dynamisches Sitzen ist entlastend für den Rücken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass entgegen der landläufigen Meinung eine um 135 Grad nach hinten geneigte Rückenlehne optimal für den Rücken ist, da die Bandscheiben in dieser Position am meisten geschont werden. Genauso wichtig für die Funktionstüchtigkeit der Gelenke ist allerdings konstante Bewegung, um für die nötige Durchblutung des Knorpel- und Bandscheibengewebes zu sorgen.

Foto: CLARK/obs

Zähne putzen nach dem Essen beugt Karies vor

Eine landläufige Meinung besagt: „Nach dem Essen das Zähneputzen nicht vergessen!“ Naheliegend ist dies allemal, da sich in harten Zahnbelägen Karies auslösende Bakterien in Hülle und Fülle tummeln. Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden in Säuren umgewandelt und greifen den Zahn an. Doch laut Dr. Carsten Lekutat ist das sofortige Zähneputzen nach der Nahrungsaufnahme kontraproduktiv. „Wenn wir direkt nach dem Essen munter drauflos schrubben, zerstören wir also mit unserer Zahnbürste nicht die Kariesbakterien, sondern den Zahnschmelz, die wichtigste Schutzschicht der Zähne“, erklärt der Mediziner. Nach einer Mahlzeit sollte man sich also auf den Speichel als natürlichen Bakterienschutz verlassen und frühestens eine halbe Stunde später – wenn die Säure neutralisiert ist - zur Zahnbürste greifen.

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Bei grünem Nasenschleim muss ein Antibiotikum her

Dass man das Ausmaß von Atemwegserkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündungen an der Farbe des Nasenschleims erkennt, ist nichts weiter als ein Mythos. Wie eine britische Studie belegt, wurde bei derartigem Schleim zwar deutlich häufiger ein Antibiotikum verschrieben als bei klarem Ausfluss. Die Art der Erkrankung zeigt dieser jedoch nicht an, da er laut Lekutat sowohl bei bakteriellen als auch viralen Entzünden auftritt. Außerdem trat eine Besserung der Symptome – unabhängig ob Gabe von Antibiotikum oder nicht – immer nach sieben Tagen ein. Über die Notwendigkeit einer Behandlung mit Antibiotikum sagt die Verfärbung also nichts aus. Die meisten Entzündungen klingen ohne ärztliche Therapie nach wenigen Tagen von alleine ab.

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Fingerknacken verursacht Gelenkbeschwerden und Rheuma

Das Knacken mit den Fingern wird als gefährlich deklariert. Ein weit verbreiteter Mythos besagt, es rufe Gelenkbeschwerden oder gar Rheuma hervor. Ganz ungefährlich ist das Knacken zwar nicht, denn es kann Schwellungen am Finger hervorrufen und die Kraft in den Händen verringern. Schädlich für die Gelenke ist das nervöse Zerdrücken der Finger jedoch auch nicht. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler Castellanos und Axelrod in einer 1990 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie. Chirotherapeuten setzen es sogar als Behandlungsmethode gezielt ein, um Blockaden zu lösen, die durch untrainierte Gelenke entstehen. Fingerknacken sorgt also allenfalls für kurzweilige Schwellungen oder kraftlose Hände, nicht aber für rheumaartige Beschwerden. Wer das Knacken als Mittel zum Stressabbau betreibt, kann und sollte aber definitiv auf gesundheitsfördernde Maßnahmen wie zum Beispiel Autogenes Training oder Yoga zurückgreifen.

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Ein Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an
Dieser Glaube zählt zu den meist verbreiteten. Fakt ist jedoch: Alkohol hemmt die Verdauung. Er lenkt die Leber vom Verdauen der Speisen ab und behindert sogar die Magenentleerung. "Bei Völlegefühl ist ein Spaziergang oder ein warmer Tee sinnvoll. Vorbeugend hilft natürlich auch, maßvoll zu essen", weiß Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Wechselduschen stärken das Immunsystem

„Das Wasser ist mein bester Freund und wird es bleiben bis ich sterbe“, sagte einst Sebastian Anton Kneipp, der Erfinder der bekannten Wasserkur. Von Medizinern bewiesen ist zumindest, dass Wechselduschen einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben. Eine Studie der Universität Jena kam zu dem Ergebnis, dass Patienten mit chronischer Bronchitis nach einer zehnwöchigen Wasseranwendung nach Kneipp eine um 13 Prozent gestärkte Immunabwehr entwickelt hatten und die Zahl der Infektionen zurückging.

Außerdem sprechen Forscher von einem „Lerneffekt des Körpers“. Durch das Gewöhnen an Temperaturwechsel kann der Organismus auch besser mit ihnen umgehen. Regelmäßige Wechselduschen wirken sich laut Facharzt Carsten Lekutat dreifach positiv aus: sie beleben, stärken das Immunsystem und mindern das Infektionsrisiko.

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Beim Sprung ins kalte Wasser bleibt das Herz stehen
„Einem gesunden Herzen kann der Sprung ins kalte Wasser nichts anhaben. Sonst wäre auch vom kalten Bad nach dem Saunagang abzuraten.

Menschen mit Gefäß- und Herzerkrankungen sollten den plötzlichen Temperaturwechsel jedoch vermeiden, da dabei Herz und Kreislauf zu stark beansprucht werden könnten“, erklärt Thomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel. Allgemein ist es ratsam, sich langsamer abzukühlen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.

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Cola und Salzstangen helfen bei Durchfall

Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralien, die schnell wieder zugeführt werden sollten. Salzstangen und Cola sind dafür allerdings nicht optimal: Das Koffein in der Cola kann besonders bei Kindern den Durchfall noch verstärken. Zu viel Zucker entzieht dem Körper weiteres Wasser sowie Kalium, wie eine Studie des "Internal Journal of Clinical Practice" zeigt. Besser eignen sich leicht gesüßte Tees und Elektrolytelösung aus der Apotheke.

Auch die Salzstangen bringen nicht viel, Zwieback hilft dem Körper besser, wieder zu Kräften zu kommen.

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Schnarchen nervt, ist aber unbedenklich
Gelegentliches oder erkältungsbedingtes Schnarchen ist unbedenklich. Regelmäßige Schnarcher sollten sich aber von einem Arzt durchchecken lassen: „Beim krankhaften Schnarchen verengt sich der Rachen stark und es gelangt nur wenig Luft in die Lunge. Das löst Atemaussetzer aus – ohne, dass der Schlafende dies bemerkt. Die verringerte Sauerstoffzufuhr führt zu einer Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe“, warnt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Obst und Gemüse schützen vor Krebs

Wer sich gesund ernährt und mehr Gemüse als Fleisch isst, der tut seinem Körper etwas Gutes. Doch ein konkreter Schutz vor Krebs ist das nicht. Das ergab eine Studie von Hsin-Chia Hung und Walter Willet von der Harvard University Boston, die im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlicht wurde. Die Probanden, die mehr Obst und Gemüse aßen, hatten jedoch ein geringeres Herzinfarktrisiko.

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Dunkle Schokolade macht nicht so dick

Das stimmt leider nicht. Egal, wie dunkel die Schokolade ist, sie besteht in erster Linie aus Kakaobutter, Zucker und Kakaomasse. Im Gegensatz zu Milchschokolade enthält dunkle Schokolade keine Milch, folglich auch keinen Milchzucker - und auch insgesamt meist weniger zugesetzten Zucker. Die Kalorienzahl ist durch den hohen Fettgehalt aber vergleichbar mit der der Milchschokolade.

Foto: dpa/dpaweb

Kaffee trocknet den Körper aus

Nein, Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser. Koffein wirkt allerdings harntreibend: Wer viel Kaffee trinkt, muss also öfter die Toilette aufsuchen. Das bedeutet aber nicht, dass er dabei mehr Flüssigkeit verliert, als er mit dem Bürokaffee aufgenommen hat.

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Wasser und Steinobst zusammen verursachen Bauchschmerzen
Früher stimmte das. Das Trinkwasser enthielt häufig Bakterien, die in Kombination mit dem Obst im Magen zu gären begannen. Die Folge waren Beschwerden wie Bauch- und Magenschmerzen. „Bei der heutigen Trinkwasserqualität in Deutschland ist das jedoch nicht mehr zu befürchten“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Pro Tag zwei Liter Wasser trinken

Es ist richtig, dass der Mensch "ausreichend" Flüssigkeit braucht. Er muss aber nicht zwangsläufig zwei Liter in Form von Wasser trinken. Auch Obst, Gemüse und Milchprodukte enthalten Flüssigkeit. Außerdem hängt der Flüssigkeitsbedarf von vielen Faktoren ab, etwa wie heiß es ist, wie viel der Mensch wiegt und ob man sich körperlich stark anstrengt. Pauschal eine Menge von zwei Litern zu empfehlen, ist wenig sinnvoll. Zu viel Wasser kann dem Körper auch schaden. Wer ein normales Durstgefühl hat, nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich.

>> Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zum richtigen Trinken.

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Jodmangel schädigt die Schilddrüse
Obwohl sie sehr klein ist, ist die Schilddrüse eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Um reibungslos zu arbeiten, benötigt sie Jod. Das ist nicht nur im bekannten Jodsalz und damit hergestellten Produkten, sondern vor allem in Seefisch enthalten. „In der Regel nehmen wir über die Nahrung ausreichend Jod auf. Spezielle Präparate können unterstützend wirken. Darüber entscheidet jedoch am besten ein Arzt. Schaden nimmt die Schilddrüse nur bei einem extremen, langanhaltenden Jodmangel“, erläutert Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger, natürlicher Stoff und kein Schadstoff. Der Körper produziert selbst Cholesterin und stoppt die Produktion, wenn zu viel Cholesterin in Form von Nahrung aufgenommen wird. Nur wer eine Cholesterin-Stoffwechselstörung hat muss auf seine Ernährung achten. Alle anderen können so viele Frühstückseier essen, wie sie wollen.

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Cholesterin schädigt das Herz
Die Cholesterinart ist entscheidend: Das schädliche LDL-Cholesterin lagert sich in den Gefäßwänden ab. In erhöhter Form können diese Fetteinlagerungen Arteriosklerose und Herzkrankheiten begünstigen. HDL-Cholesterin dagegen löst das Fett wieder aus den Gefäßwänden und transportiert es aus dem Körper. Die Konzentration des HDL-Werts sollte deshalb wesentlich höher liegen. „Ab welchem Wert ein LDL-Cholesterin-Spiegel bedenklich erhöht ist, hängt vom Einzelfall ab. Präventiv wirken eine ausgewogene, fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung“, sagt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel.

>> Zehn wissenswerte Fakten rund um Cholesterin und andere Fette finden Sie hier.

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Im Alter wächst Krebs langsamer
„Hier trifft oft das Gegenteil zu, Krebs kann im Alter aggressiver und schneller wachsen“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg. Der Grund: Bei vielen älteren Menschen sind die Abwehrkräfte bereits durch andere Erkrankungen geschwächt – der Körper hat den Krebszellen dadurch nicht mehr so viel entgegenzusetzen. Dabei spielt aber auch die Krebsart eine wichtige Rolle.

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Salz ist ungesund

Das stimmt nur, wenn Sie zu den sogenannten salzsensitiven Menschen zählen. Bei denen kann der häufige Genuss von stark gesalzenen Speisen zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Betroffen ist etwa jeder vierte Deutsche. Da die Mehrheit der Menschen also nicht salzsensitiv ist, müssen sie auch nicht auf Salz verzichten.

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Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser

Immer wieder hört man, es sei besser fünf kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als die drei großen Klassiker Frühstück, Mittag- und Abendessen. Im Grunde ist es völlig egal, wann man isst. Wer mit fünf „kleinen“ Mahlzeiten am Tag abnehmen möchte, läuft jedoch schnell Gefahr, zu viele Kalorien aufzunehmen. Wer sich an feste Mahlzeiten hält, behält besser den Überblick über die Gesamtmenge der aufgenommenen Kalorien.

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Am Abend essen macht dick

Ob wir zu- oder abnehmen liegt an der Menge der Kalorien, die wir zu uns nehmen und nicht am Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Mehrere Studien haben widerlegt, dass Stoffwechselvorgänge am Abend ruhen und daher, wer abends mehr isst, schneller dick wird.

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Der Mensch nutzt nur einen Bruchteil seines Gehirns

Zwar keine Ernährungsweisheit, aber ein Gesundheitsmythos ist, dass der Mensch gar nicht die volle Leistung des Gehirns ausschöpfe. Einmal heißt es 10 Prozent, ein andermal 25 Prozent. Mehr unserer Hirnkapazitäten nutzen wir nicht? Doch, tatsächlich nutzt der Mensch alle Bereiche seines Gehirns. Untersuchungen haben gezeigt, dass es keine inaktiven Teile gibt. So verführerisch der Gedanke an noch ungenutzte Areale und Möglichkeiten wie Telepathie und Telekinese sein mag, sie bleiben Fantasterei.

>> Hier finden Sie weitere spannende Mythen rund um unser Gehirn.

Foto: dpa

Platz 10: Bayer AG

Das weltweit tätige Unternehmen Bayer mit Sitz in Leverkusen konnte 2013 einen Umsatz von 27,4 Milliarden US-Dollar umsetzen.

Quelle: Umsatz-Ranking der IHS Chemical Week

Foto: Presse

Platz 9: Ineos

Die Unternehmensgruppe Ineos mit Hauptsitz im schweizerischen Rolle konnte 2013 einen Umsatz von 28,3 Milliarden Dollar erzielen.

Foto: REUTERS

Platz 8: DuPont

Das US-amerikanische Unternehmen erzielte 2013 rund 35,7 Milliarden US-Dollar Umsatz.

Foto: dpa

Platz 7: Lyondell Basell

Das niederländische Unternehmen Lyondell Basell verzeichnete im Jahr 2013 einen Umsatz von 37,8 Milliarden US-Dollar.

Foto: AP

Platz 6: Shell

Der englisch-niederländische Chemie-Konzern Shell konnte im vergangenen Jahr mit chemischen Produkten einen Umsatz von 55,7 Milliarden US-Dollar vorweisen.

Foto: Reuters

Platz 5: Dow Chemical

Der amerikanische Chemiekonzern Dow Chemical konnte 2013 einen Umsatz von 57,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.

Foto: AP

Platz 4: Exxon Mobil

Das amerikanische Unternehmen Exxon Mobil erzielte im vergangenen Jahr in seiner Chemiesparte einen Umsatz von 59,3 Milliarden US-Dollar.

Foto: Reuters

Platz 3: Sabic

Das arabische Unternehmen Sabic erwirtschaftete 2013 mit chemischen Produkten einen Umsatz von rund 60,7 Milliarden US-Dollar. Damit liegt Sabic erstmals noch vor den US-amerikanischen Firmen Exxon Mobil Chemical und Dow Chemical. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren hat es das arabische Unternehmen mit einem Umsatz von knapp 7 Milliarden US-Dollar in der Chemie-Sparte nicht einmal in die Top 10 Liste geschafft.

Foto: dpa

Platz 2: Sinopec

Der chinesische Erdgas- und Mineralöl-Konzern Sinopec mit Sitz in Peking kann für 2013 rund 72,3 Milliarden US-Dollar Umsatz vorweisen. Das Unternehmen zählt damit zu den größten und wichtigsten Unternehmen der Volksrepublik.

Foto: AP

Platz 1: BASF

Die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF) mit Firmensitz in Ludwigshafen erwirtschaftete 2013 einen Gesamtumsatz von 81,3 Milliarden US-Dollar. Seit acht Jahren in Folge belegt der Konzern nun den ersten Platz im Ranking der Zeitschrift Chemical Week. Weltweit beschäftigt BASF 112.206 Mitarbeiter. Davon sind 52.523 allein in Deutschland tätig.

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Dirk Marks kennt das Problem. Auf solch eine innovative Therapie hatte er lange vergeblich gewartet. Heute verdankt der 43-jährige Duisburger dem Schnellheilspray, dass er wieder ein normales Leben führen kann. Vor 15 Jahren musste Marks sich einer Operation unterziehen. Dabei verletzten die Chirurgen die Blutversorgung seines rechten Beins. Die Folge war, dass der Mitarbeiter eines Logistikunternehmens am Ende eines Arbeitstages kaum noch stehen konnte: "Abends war das Bein dick wie ein Elefantenfuß, und ich bekam offene Stellen", sagt er. Einige davon verheilten nicht mehr.

Bis ihn die Duisburger Wundspezialistin Zeynep Babadagi-Hardt mit dem Granulox-Spray behandelte. Heute ist das Bein verheilt, alle Wunden sind geschlossen. "Jetzt kann ich endlich mit meinen beiden Jungs ins Schwimmbad gehen", sagt Marks. All die Jahre war das nicht möglich.

Nicht nur bei Marks liefert die Granulox-Behandlung gute Ergebnisse. Nach einer Studie des Dermatologen Peter Arenberger von der Universitätshautklinik Prag schlossen sich bei 39 von 42 chronischen Patienten die Wunden komplett – eine sensationell hohe Erfolgsquote von 93 Prozent. Noch spannender: Die Behandlungszeit ließ sich im Schnitt von 110 auf 55 Tage halbieren, die Behandlungskosten um 40 Prozent senken. Der Spareffekt könnte erheblich sein: Allein in Deutschland leiden vier Millionen Menschen an offenen Wunden, weltweit sind es 37 Millionen.

Bis das Schnellheilspray in Pflasterform Hausapotheken und Sportler-Notfall-Sets erobert, könnte es noch ein bis zwei Jahre dauern. Schneller am Markt soll das Sprühpflaster des Mainzer Unternehmens Medoderm sein. Auch dieser Sprühverband greift aktiv in den Körper ein – und ist gleich in dreifacher Hinsicht hilfreich für die Wunde: Er weist Bakterien ab, wirkt blutstillend und sorgt wie Granulox für eine schnelle Wundheilung.

Der Grund: Die neue Substanz Chitosan, aus der das Sprühpflaster besteht, lockt körpereigene Wachstumsstoffe in die Wunde. Die wiederum sorgen dafür, dass sich neue Hautzellen bilden. Das Chitosan, ein Biokunststoff, gewinnen die Mitarbeiter der jungen Universitätsausgründung in ihren Laborräumen aus dem Insektenpanzer-Baustoff Chitin.

Karamell statt Pflaster

Dass dieser Kunststoff hochinteressant für die Medizinbranche ist, wissen Forscher seit Jahren. Nur haperte es bisher bei der Verarbeitung des Chitosans. Da es aus Vielfach-Zuckermolekülen besteht, karamellisiert es gerne aus, wenn es beim Pressen durch Düsen zu heiß wird. Doch Medoderm-Chef Thomas Freier meint: "Diese Probleme haben wir mit unserem Herstellungsverfahren gelöst." Das Aktivspray soll Anfang 2013 auf den Markt kommen.

Aktiv die Wundheilung zu beschleunigen – mit dieser Fähigkeit stattet auch der Weltkonzern Beiersdorf immer mehr Produkte seiner Pflastermarke Hansaplast aus. Verantwortlich dafür ist der Biologe Rainer Wolber. Der Chef der Pflasterentwicklung arbeitet im Beiersdorf-Hautforschungszentrum im Hamburger Stadtteil Lokstedt – einem der größten Zentren dieser Art.

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Volkskrankheiten haben nicht nur gesundheitliche sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen. Allein im Jahre 2010 waren die Bundesbürger 17,6 Tage im Durchschnitt krankgeschrieben.

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Volkskrankheiten führen nicht zwangsläufig zum Tode. Deshalb ist es wichtig, zwischen Krankheiten und Todesursachen zu unterscheiden. Zu den häufigsten Todesursachen zählen in Deutschland der Herzinfarkt und der Schlaganfall. 42 Prozent der Bundesbürger waren hiervon betroffen.

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Zu den zweithäufigsten Todesursachen zählt das Krebsleiden mit 35 Prozent. Frauen versterben neben Krebserkrankungen der Verdauungsorgane nicht selten an Brustkrebs. der Darm-und Lungenkrebs ist die häufigste Todesursache bei den männlichen Bundesbürgern.

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Zu den häufigsten Erkrankungen gehört die Depression. Sie belegt den vierten Platz in der Rangliste mit 9,4 Prozent. Unter Depressionen sind unterschiedliche Erkrankungen zu fassen wie beispielsweise Angstzustände.

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Unter den Begriff der Depressionen fällt auch das Krankheitsbild des Burn-out Syndroms. Betroffene sind meist körperlich, geistig und emotional erschöpft. Grund für diesen Zustand sind Stress oder berufliche Überbelastung.

Eu-weit belaufen sich die volkswirtschaftlichen Folgekosten auf 20 Milliarden Euro jährlich.

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Platz 3 belegen die Atemwegserkrankungen mit 18 Prozent. Mediziner unterscheiden zwischen den oberen und unteren Atemwegen. Zu den Erkrankungen der oberen Atemwege gehören Krankheiten der Nasennebenhöhlen und Kieferhöhlenentzündungen. Die Bronchitis hingegen wird zu den Krankheiten der unteren Atemwege gezählt.

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Gemeinsam mit den Atemwegserkrankungen ist die Fettstoffwechselstörung die dritthäufigste Krankheitsursache in Deutschland. Eine Störung des Stoffwechsels ist das Übergewicht, das auf falsche Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist. Laut des Europäischen Statistikamts sind 60 Prozent der Deutschen übergewichtig.

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Eine weitere Fettstoffwechselstörung ist die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus. Dabei wird zwischen Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Typ 2 ist auf das Übergewicht zurückzuführen.

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Mit 24,1 Prozent sind die Rückenschmerzen das zweithäufigste Volksleiden der Deutschen. Diese Zahl schlägt sich auch in den Krankheitstagen nieder. 13 Tage lässt sich der Bundesbürger wegen dieser Erkrankung krankschreiben.

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25,7 Prozent der deutschen Bundesbürger leiden an Bluthochdruck. Damit belegt diese Erkrankung den ersten Platz. Die Ursachen sind vielfältiger Natur. Außer der genetischen Veranlagung spielen Stress, Bewegungsmangel und ein überhöhter Alkoholkonsum eine wesentliche Rolle. Wird die Erkrankung nicht behandelt, drohen Herzinfarkt und Schlaganfall.

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In erster Näherung brachte Beiersdorf schon vor Jahren ein Aktivpflaster heraus: Es ist mit einer Wundheilungscreme beschichtet. Die Kunst sei laut Wolber, die Creme so in das Pflaster einzuarbeiten, "dass sie nicht an allen Seiten heraus-quatscht". Der gewünschte Effekt: Die Wunde trocknet nicht aus, sie bleibt feucht.

Das war insofern eine Revolution, weil über Jahrzehnte ein Pflaster die Wunde vor allem trocken halten sollte. Doch Wolber erklärt: "Bei der klassischen trockenen Heilung liegt die Schorfkruste wie ein Betonklotz in der Wunde, und es ist unheimlich schwer für die Zellen, darunter ihre Reparaturarbeiten zu tun."

Diese Erkenntnis hatten Forscher in den vergangenen Jahren an Kliniken und in Wundzentren gewonnen. Dort ist die sogenannte feuchte Wundheilung heute das Nonplusultra.

Nur Käufer von normalen Pflastern hatten bisher nichts davon. Wolber ist deshalb stolz, dass er die Idee übertragen konnte: "Mit unserem Pflaster mit Wundheilungs-creme haben wir erstmals die Brücke zwischen der professionellen High-Tech-Wundversorgung und dem klassischen Alltagspflaster geschlagen." Tatsächlich heilen auch ganz normale Wunden unter solchen Feuchtpflastern deutlich schneller.

Dank dieser Innovation gibt es auch endlich funktionierende Blasenpflaster, etwa die SOS Blasen-Pflaster von Beiersdorf oder die Compeed-Pflaster von der US-Konkurrenz Johnson & Johnson. In beiden Häusern haben die Entwickler das Konzept der feuchten Wundheilung auf dünne, milchig-durchsichtige Kunststoffpflaster übertragen, die selbst an aufgescheuerten Hacken haften. Hier dient die Feuchtigkeit im Pflaster gleichzeitig als Puffer und Schutz gegen erneutes Wundlaufen im Schuh. Bei Beiersdorf war es wiederum Wolbers Aufgabe, ein High-Tech-Material zu kreieren, das die Feuchtigkeit im Pflaster hält, die Wunde aber auch nicht zu nass werden lässt, sodass sie "schwimmt".

Platz 15 - Techniker Krankenkasse

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat die größten Arbeitgeber im Gesundheitswesen zusammengestellt. Die Techniker Krankenkasse (TK) findet sich auf Platz 15 des Rankings. Im Jahr 2010 beschäftigte die zweitgrößte Krankenkasse Deutschlands 9900 Vollzeitbeschäftigte. Die Mitarbeiterzahl blieb im Vorjahresvergleich unverändert. Bei den tatsächlichen Mitarbeitern (inklusive Teilzeitbeschäftigten) blieb die Zahl mit 11.428 ebenfalls so gut wie unverändert.

Foto: WirtschaftsWoche

Platz 14 - Fielmann

Deutschlands größte Optikerkette beschäftigte im vorletzten Jahr 10.000 Vollzeitmitarbeiter. Das waren 300 mehr als ein Jahr zuvor. Inklusive der Beschäftigten in Teilzeit stieg die Mitarbeiterzahl auf 11.000 (plus 3,7 Prozent).

Foto: ap

Platz 13 - Siemens Medical Solutions

Im Bereich Medizintechnik von Siemens waren 2010 insgesamt 10.000 Menschen in Vollzeit beschäftigt - 200 weniger als ein Jahr zuvor. Da Siemens Medical Solutions nur noch weltweite Zahlen veröffentlicht, liegen für das Unternehmen keine Gesamtmitarbeiterzahlen vor.

Foto: Siemens

Platz 12 - Vivantes

Beim Krankenhauskonzern Vivantes aus Berlin waren 10.078 Vollzeitmitarbeiter angestellt. Das waren im 2,1 Prozent mehr als 2009. Auch bei den Teilzeitmitarbeitern gab es einen Zuwachs. Die Zahl der Gesamtbeschäftigten stieg um 3,7 Prozent auf 13.541.

Foto: dpa

Platz 11 - B. Braun Melsungen

Das Pharma- und Medizinbedarfsunternehmen aus Melsungen beschäftigte 10.100 Vollzeitmitarbeiter (plus 5,8 Prozent). Auch die Gesamtzahl der Beschäftigten ist ansteigend. Mit 11.251 Mitarbeitern waren 2010 5,4 Prozent mehr Menschen bei B. Braun beschäftigt.

Foto: dpa

Platz 10 - Boehringer Ingelheim

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten blieb bei Boehringer im Jahresvergleich stabil bei 10.800. Insgesamt waren mit 11.475 genau acht Mitarbeiter weniger beim Pharmaunternehmen aus Ingelheim tätig.

Foto: ap

Platz 9 - Roche

Die deutsche Ländergesellschaft des Schweizer Pharmaunternehmens beschäftigte nach dem RWI-Ranking 11.820 Vollzeitmitarbeiter (Zahlen aus 2009). Inklusive der Beschäftigten in Teilzeit liegt die Zahl bei 13.472 Menschen.

Foto: dpa

Platz 8 - DAK

Im Jahr 2010 waren bei der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (im Bild ein Warnstreik vor der Hamburger Zentrale am 11. April 2012) 12.400 Menschen in Vollzeit beschäftigt. Das waren 9,9 Prozent mehr als 2009. Inklusive Teilzeitbeschäftigter arbeiteten 15.009 Menschen für die DAK - ein dickes Plus von 17,5 Prozent.

Foto: dpa

Platz 7 - Charité-Universitätsmedizin Berlin

An der Berliner Charité arbeiteten 12.718 Vollzeitmitarbeiter. Das waren knapp 100 weniger als ein Jahr zuvor. Auch bei der Gesamtzahl der Mitarbeiter beschäftigte das Universitätsklinikum 2010 weniger Personal. 14.700 Mitarbeiter bedeuten ein Minus von einem Prozent.

Foto: dpa

Platz 6 - Bayer Health Care

Das Pharmaunternehmen im Bayer-Konzern (ohne Tiergesundheit) schafft es auf Rang sechs der Rangliste der größten Gesundheitsarbeitgeber Deutschlands. 13.633 Menschen waren 2010 Vollzeit bei Bayer Health Care beschäftigt (plus 1,4 Prozent). Insgesamt arbeiteten 14.142 Menschen im Jahr 2010 für das Unternehmen (plus 0,7 Prozent).

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Platz 5- Barmer Ersatzkasse

Die größte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands ist gleichzeitig der größte Arbeitgeber unter den Krankenkassen. Die Barmer fusionierte 2010 mit der Gmünder Ersatzkasse zur Barmer GEK. So ist das Plus bei den Beschäftigten zu erklären. In Vollzeit arbeiteten 15.203 Menschen bei der Barmer GEK (plus 13,1 Prozent), insgesamt waren es 19.101 (plus 14,8 Prozent).

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Platz 4 - Sana Kliniken

Die Krankenhausgruppe mit Sitz in München steigerte ihre Mitarbeiterzahl 2010 durch Übernahmen deutlich. In Vollzeit waren 16.128 Menschen beschäftigt (plus 14,6 Prozent). Die Zahl der Gesamtbeschäftigten (inklusive Teilzeit) stieg auf 22.483 an - ein Plus von 17,4 Prozent.

Foto: Pressefoto Sana

Platz 3 - Asklepios Kliniken

Die Top drei der größten Arbeitgeber im deutschen Gesundheitswesen beginnt ebenfalls mit einem Klinikbetreiber. Die Asklepios Kliniken (im Bild eine Klinik in Hamburg) beschäftigten 2010 insgesamt 27.285 Vollzeitmitarbeiter (plus 4,4 Prozent). Insgesamt erhöhte sich die Mitarbeiterzahl noch stärker auf 35.000 (plus 5,6 Prozent).

Foto: Reuters

Platz 2 - Rhön-Klinikum

Die Klinikbetreibergesellschaft ist der zweitgrößte deutsche Arbeitgeber im Gesundheitswesen. 30.650 Mitarbeiter waren 2010 in Vollzeit für die Rhön-Kliniken (Bild: das Universitätsklinikum Gießen) tätig (plus 3,2 Prozent). Die Gesamtbeschäftigtenzahl stieg auf 38.058 - ein Plus von 3,2 Prozent. Lediglich ein Pharmaunternehmen hat mehr Mitarbeiter.

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Platz 1 - Fresenius

Fresenius ist der größte deutsche Arbeitgeber im Gesundheitsbereich. 32.690 Menschen arbeiteten 2010 für den Konzern in Vollzeit. Das waren im Vorjahresvergleich genau zehn weniger. Die Mitarbeiterzahl inklusive Teilzeitbeschäftigten des Gesundheitsunternehmens stieg dagegen an auf 40.823 (plus 1,0 Prozent)

Foto: ap

Viel zu viel Flüssigkeit verliert eine ganz andere Art von Wunden: Wo nach einem Unfall der Körper schwere Schnittverletzungen und Platzwunden aufweist, Finger oder ganze Gliedmaßen abgetrennt wurden, ergießt sich geradezu schwallartig das Blut aus dem Körper.

Die meisten Laienhelfer und auch viele Mediziner sind völlig damit überfordert, an der richtigen Stelle einen Druckverband anzulegen, damit das Opfer nicht verblutet. Hier brachte das junge Unternehmen Hematris Ende vorigen Jahres das knapp 90 Euro teure Pflaster Hematrix auf den Markt, das auf biochemischem Wege in die Blutstillung eingreift.

Das Geniale daran: Mit dieser Auflage kann jeder Laie Leben retten. Der Trick am zehn mal zehn Zentimeter großen Pflaster: Die flexible und schwammartige Auflage ist mit drei Substanzen imprägniert, die die Blutgerinnung in Gang bringen – Thrombin, Kalziumchlorid und Epsilon-Aminocapronsäure. Der Helfer drückt sie drei bis fünf Minuten lang fest auf die blutende Wunde – und die frei werdenden Substanzen bringen das Blut zum Verklumpen. Es bildet sich eine Schorfschicht. Nach spätestens fünf Minuten tritt kein Blut mehr aus, wie eine Studie an über 100 Personen zeigte. Anschließend können Helfer die Auflage mit einer Binde fixieren, bis die Rettungskräfte eintreffen.

Die neuen Pflaster können aber weit mehr, als nur Blutungen zu stillen. Zunehmend entdecken Forscher die gesunde Haut auch als ideales Organ, um Wirkstoffe gleichmäßig und schonend in den Körper zu bringen. Ihr Instrument dafür sind High-Tech-Pflaster, die Medikamente abgeben.

Mit ihrer Hilfe lassen sich höchstkomplexe medizinische Probleme lösen, was eine ganz neue Welle von Innovationen auslöst – etwa Wirkstoffpflaster für alte, verwirrte Menschen, die sonst das Schlucken ihrer Pillen vergessen.

Dabei ist die Idee, bioaktive Substanzen und Medikamentenwirkstoffe in Pflaster zu mengen, nicht einmal neu. Hansaplast brachte schon 1928 sein erstes Chili-getränktes ABC-Wärmepflaster gegen Muskelverspannungen auf den Markt. Nikotinpflaster zur Rauchentwöhnung, Schmerz- und Hormonpflaster folgten.

Doch aktuell erleben die sogenannten transdermalen Pflaster einen regelrechten Entwicklungsschub. Wer diesen Trend am stärksten spürt, ist das mittelständische Unternehmen LTS Lohmann aus Andernach am Rhein, ein Spezialist in Sachen Pflastertechnologie.

Das weltweit gut 1.000 Mitarbeiter zählende Unternehmen besitzt über 5.000 Einzelpatente zur Pflasterherstellung und ist der unbestrittene Marktführer bei transdermalen Pflastern. LTS stellt in mehreren Produktionsanlagen im Auftrag von Pharmafirmen einen Großteil aller transdermalen Pflaster weltweit her – von Nikotinpflastern zur Rauchentwöhnung über Hormonpflaster zur Empfängnisverhütung bis hin zu Pflastern für Alzheimerkranke.

Das Alzheimerpflaster aus Andernach ist ein Verkaufsschlager

Das größte Werk steht in Andernach selbst. Dort werden bis zu 1,70 Meter breite Pflasterbahnen zuerst in riesigen Produktionshallen in eine Art Wirkstoffbad getaucht, dann über 56 Meter in einer Trocknungsanlage im Dach der Halle gezogen und dabei gelüftet und gefönt. Anschließend zerscheiden Maschinen die Bahnen in Pflastergröße und verpacken sie.

Gerade das Alzheimerpflaster aus Andernach ist ein Verkaufsschlager: Es bringt Exelon, ein Medikament gegen diese extreme Form des Vergessens, direkt über die Haut in den Körper. Vor allem bei alten Menschen, denen die Erinnerung entgleitet, ist das hilfreich: So kann die Pille nicht auf dem Nachttisch vergessen werden oder unter dem Bett liegen bleiben, wenn sie versehentlich dort hinkullerte.

Novartis, der Hersteller des Wirkstoffs Exelon, verdient glänzend mit dem Produkt. Im dritten Quartal 2012 hat das Pflaster einen Anteil von 90 Prozent am weltweiten Exelon-Umsatz von 255 Millionen Dollar erobert. Tendenz weiter steigend.

Keines der heilsamen Pflaster aus Andernach wird bisher allerdings unter LTS-Logo verkauft, sondern unter den Namen der beauftragenden Pharmaunternehmen. Das soll sich nun ändern: Seit Wolfgang Hartwig Anfang des Jahres das Ruder bei LTS übernahm, geht das Unternehmen in die Offensive. Der Manager will bei Pharmaunternehmen dafür werben, Wirkstoffe nicht länger zwanghaft in Pillen zu pressen, sondern schon zu Beginn der Entwicklung über ein Hautpflaster nachzudenken.

Dafür gibt es aus Hartwigs Sicht gute Gründe: "Man braucht viel weniger Wirkstoff, weil die Medikamente durch die Haut direkt in den Organismus gelangen." Denn wenn ein Patient ein Arzneimittel schluckt, landet es über die Pfortader zuerst in der Entgiftungszentrale des Körpers – der Leber. Die baut 80 bis 90 Prozent des Medikaments gleich wieder ab, bevor es im Körper wirksam werden kann.

Wenn aber mit einem Zehntel des Wirkstoffs dieselbe heilsame Wirkung erzielt werden kann, macht das Therapien preiswerter – und es schont Patienten und auch Umwelt. Die leidet mehr und mehr unter Medikamentenrückständen im Wasser.

Außerdem lässt sich über die Haut eine ganz gleichmäßige Wirkstoffgabe erzielen, "wie eine Tropf-Infusion", sagt Hartwig. Das führt dazu, dass ein Patient nicht nachts vor Schmerzen wach wird und eine neue Schmerztablette schlucken muss, um den Medikamentenspiegel wieder auf ein wirksames Maß anzuheben.

Für manche Therapien sind Pflaster auch die Rettung. Das Parkinson-Medikament Neupro des belgischen Pharmaherstellers UCB ist so ein Fall. Es ist der erste Pharmawirkstoff, der ausschließlich in Pflasterform vertrieben wird. Der Grund: Die Leber baut das an sich hochwirksame Medikament so gründlich und schnell ab, dass auf dem Weg über Mund und Magen nichts mehr im Körper ankommt. "Zum Glück hatte jemand bei UCB die Idee mit dem Pflaster", sagt Hartwig: "Ohne die Pflasterapplikation wäre die Substanz wie so viele andere im Mülleimer der Pharmaforschung gelandet."

Hartwig, der jahrelang die globale Pharmaforschung und -entwicklung des Leverkusener Chemiekonzerns Bayer leitete, weiß, dass das heute noch die Ausnahme ist. Pharmakologen würden einfach viel zu selten daran denken, dass Wirkstoffe sich auch auf die Haut kleben lassen.

Das macht die Wirkstoffgabe aber nicht nur einfacher, besser und preiswerter, es bietet auch ganz neue Möglichkeiten. So arbeiten die Forscher in Andernach auch daran, die Hautpflaster noch aktiver zu machen – und damit auch intelligenter.

Tatsächlich haben heutige Medikamentenpflaster nicht mehr das Geringste mit den Ursprungsmodellen zu tun. Das waren im Wesentlichen Wirkstoffe, die, in eine Art Teebeutel verpackt, auf die Haut geklebt wurden. Heute stecken die Substanzen dagegen in High-Tech-Kunststoffen, die ganz fein dosiert Wirkstoffe abgeben.

Doch längst nicht jedes Wirkstoffmolekül bewegt sich von allein und ohne technische Hilfe durch die Haut, das wissen auch die Forscher in Andernach.

Eine ganz neue Herausforderung stellen sehr große Moleküle wie Antikörper gegen Krebs oder Impfstoffe dar. Sie müssen mithilfe von kleinen Strom- oder Laserpulsen durch die Haut bugsiert werden. Diese Pflaster müssen dann auch eine super-dünne Batterie mit sich tragen.

Solch ein System der neuesten Generation entwickelt LTS gerade für das US-Unternehmen Nupathe aus der Nähe von Philadelphia für Migränekranke. Sie sind besonders abhängig davon, dass eine ständig gleichbleibende Menge ihres Migräne-Medikaments im Körper vorhanden ist. Nur so kann der Wirkstoff die Anfälle von stechenden Kopfschmerzen und Übelkeit unterdrücken und verhindern.

Der Clou wäre jetzt noch, wenn solche Pflaster auch Signale empfangen und speichern könnten, etwa ob der Patient genügend Wirkstoff im Körper hat.

Tatsächlich hat das kalifornische Unternehmen Proteus Digital Health solch einen Datenempfänger in Pflasterform im Sommer auf den Markt gebracht: Die Patienten müssen nur noch einen Minisensor schlucken, der den Wirkstoffspiegel im Körper misst und die Ergebnisse dem Pflaster meldet. So kann etwa der Arzt kontrollieren, ob sein Patienten gut eingestellt ist und die richtige Dosis des Mittels schluckt.

Auch für die Kranken wird das Leben viel einfacher: Haben sie einmal die Pille vergessen, simst ihnen ihr intelligentes Digital-Pflaster eine Erinnerung aufs Handy.

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