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Finanzierungsrunde abgeschlossenEx-Mitarbeiter von Enpal ziehen Start-up für Haussanierung hoch

Handwerker aus der Region, konservativer Auftritt: Wie drei Ex-Enpal-Mitarbeiter mit einem Energie-Start-up Eigenheimbesitzer bei der Modernisierung helfen wollen.Andreas Menn 24.02.2025 - 09:46 Uhr

Die drei Start Up Gründer Sebastian Schmidt, Niclas Kern und Adam Khenissi.

Foto: WirtschaftsWoche

Ein Land, in dem jedes Einfamilienhaus nachhaltig modernisiert ist, ohne Stress für die Eigentümer: Mit dieser Vision gehen die drei Gründer Sebastian Schmidt, Niclas Kern und Adam Khenissi an den Start. Ihr Start-up „Deutsche Sanierungsberatung“, gegründet im vergangenen Jahr, soll Eigenheimbesitzern helfen, ihre Immobilie zu sanieren, von der Dämmung bis zum Solardach. „Wir sind dein zentraler Partner, wenn es darum geht, Strom- und Wärmekosten im Eigenheim zu senken“, sagt CEO Schmidt.

Für diese Mission hat das junge Unternehmen jetzt eine Finanzierung erhalten: 3,6 Millionen Euro haben die Gründer aus Berlin eingesammelt. Die führenden Investoren sind der Berliner Energietechnologie-Investor Vireo Ventures und, ebenfalls aus Berlin, IBB Ventures, bekannt etwa für Investments in den Heizungsbauer Thermondo und die Sprachlernplattform Babbel. Die Finanzierung soll dem Start-up helfen, seine digitale Planungstechnik auszubauen und schnell zu wachsen.

Das Geschäft haben die Gründer beim Energie-Einhorn Enpal kennengelernt. Bei dem Berliner Dienstleister, der mit dem Bau von Solaranlagen auf Hausdächern groß geworden ist, haben Schmidt, Kern und Khenissi die Sparte „Dragon“ aufgebaut.

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Mit der möchte sich Enpal das Geschäft mit der Installation von Wärmepumpen erschließen.

Mit seinem eigenen Start-up macht das Trio nun seinem Ex-Arbeitgeber Konkurrenz. Doch während Enpal selbst als Installateur etwa von Solaranlagen auftritt, soll das Start-up eher die Rolle eines Energieberaters übernehmen. „Wir sehen uns als neutralen Partner von Hausbesitzern, die sie gezielt darüber aufklärt, welche Sanierungsmaßnahmen am besten geeignet sind“, sagt Mitgründer Kern.

„Deutsche Sanierungsberatung“: Schon der eher konservative Name des Start-ups soll Vertrauen schaffen – schließlich geht es bei Haussanierungen um größere Investitionen. Wer sich an das Start-up wendet, erhält erst einmal Besuch von einem Architekten oder Bauingenieur, der das Gebäude genau unter die Lupe nimmt.

Welche Sanierung rechnet sich?

Ist die Hauselektrik überhaupt geeignet, um eine Solaranlage zu installieren, oder müssen teuer neue Kabel verlegt werden? Sind die Sparren im Dach stark genug für eine neue Dämmung oder müssen sie ausgetauscht werden? Passt die Form der Dachziegel, um Solarmodule zu installieren?

Die Informationen fließen in der Zentrale des Start-ups in ein digitales Ebenbild des Hauses. Dort berechnen die Experten dann, welche Sanierung sich rechnet – von der Dämmung über den Fenstertausch bis zur wieder stark gefragten Wärmepumpe und Solaranlage. „Wir können unseren Kunden dann passgenaue Angebote von lokalen Handwerksbetrieben unterbreiten“, sagt Gründer Schmidt.

Der digitale Service soll Eigenheimbesitzern schnell ein Sanierungskonzept bieten und Handwerkern den Planungsaufwand sparen. Die Bauarbeiten sollen dann aber weiterhin lokale Handwerker übernehmen – die räumliche Nähe erlaube eine viel persönlichere Dienstleistung, sind die Gründer überzeugt. Künftig wollen die Gründer auch digitale Vernetzung etwa von Solaranlagen und E-Autos sowie smarte Stromtarife bei ihren Kunden vermarkten. 

Rund 50 Mitarbeiter hat die „Deutsche Sanierungsberatung“ inzwischen. Nach der erfolgreichen Finanzierungsrunde wollen die Berliner Gründer dieses Jahr deutlich wachsen. Im vergangenen Jahr machte das Start-up knapp zwei Millionen Euro Umsatz. Unter anderem 42watt aus München und Enter aus Berlin positionieren sich mit einem ähnlichen Konzept am Markt. Der aber sei groß genug, sagt Gründer Schmidt. Bisher verursacht der Gebäudebereich 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Damit die auf Null sinken, müssen noch viele Milliarden Euro investiert werden.

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