Glyphosat Streitfall Unkrautvernichter

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Was ist Glyphosat?

Es ist der in Deutschland und weltweit am häufigsten eingesetzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln. Weltweit wurden im Jahr 2012 davon 720.000 Tonnen von Agrokonzernen wie Monsanto, Syngenta, DowChemical, DuPont und vielen anderen hergestellt. Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid, das jede Pflanze umbringt. Sie wird deshalb von Landwirten gerne genutzt, um vor der Aussaat sämtliche „Unkräuter“ abzuspritzen. Und kurz vor der Ernte führt die Glyphosat-Dusche dazu, dass die Pflanzen in einer Art Notreife all ihre Energie in die Samen stecken und die Stengel absterben: So lässt sich leichter ernten und es erhöht den Ernteertrag.

Nur gentechnisch veränderte Organismen, die eine Resistenz gegen das Glyphosat tragen, widerstehen dem Pflanzengift.

Worüber entscheidet die EU?

Die Vertreter der 28 EU-Mitgliedstaaten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCPAFF) darüber entscheiden, ob Glyphosat weiter für einen befristeten Zeitraum in der EU zugelassen wird oder nicht. Kommt dabei allerdings keine sogenannte qualifizierte Mehrheit zustande - die Stimmen der Länder werden dabei je nach Größe des Landes gewichtet - kann die Kommission freihändig entscheiden, sowohl in die eine wie in die andere Richtung.

Was würde passieren, wenn Glyphosat verboten wird?

Tatsächlich gibt es bisher keine umweltfreundliche Alternative zum Glyphosat. Die Hoffnung der Umweltschützer: Landwirte würden dann wieder auf manuelle Methoden wie etwa das Pflügen zurückgreifen. Kritiker des Verbots gehen jedoch davon aus, dass Bauern bei einem Verbot auf noch umwelt- und gesundheitsschädlichere Agro-Chemikalien zurückgreifen würden. Lesen Sie dazu "Letzte Runde im Kampf um das Unkrautgift".

Soll Glyphsat verboten werden?

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Mit Material von dpa.

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