Technologierohstoffe: Grönländische Mine will ab 2024 große Mengen Seltene Erden liefern

Der Erzkörper von Tanbreez von Süden gesehen.
Die westliche Welt könnte sich schneller als vielfach erwartet unabhängig machen von Seltenen Erden aus China: Die Eigentümer eines großen Vorkommens im Südwesten Grönlands planen, vom Jahr 2024 an Seltene Erden abzubauen, wie sie etwa für Elektronikbauteile unverzichtbar sind. „Schon im nächsten Jahr können wir mit der Produktion beginnen“, sagte Greg Barnes, Geologe, und privater Eigentümer des Unternehmens Tanbreez Mining, im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. Der grönländische Vizebergbauminister Jørgen Hammeken-Holm bestätigte dem Magazin, dass eine Abbaugenehmigung erteilt worden sei.
„In Tanbreez allein stecken mehr als die Hälfte der weltweiten Reserven an Seltenen Erden“, sagte Barnes. Insgesamt seien es 19 Millionen Tonnen Seltene-Erden-Oxid. 30 Prozent davon seien die extrem begehrten schweren Seltenen Erden.
Damit der Abbau beginnen kann, braucht es eine Fabrik, die Seltene Erden aus Eudialytgestein lösen kann. Solche Anlagen gibt es derzeit nur in Russland und China. Barnes sagte der WirtschaftsWoche, eine entsprechende Fabrik werde schon in den nächsten Monaten in den USA gebaut. Es gebe auch Pläne für eine Produktionsstätte in Europa. Der Teil der Anlage, der die Seltenen Erden herauslöse, koste dank technischem Fortschritt nur noch rund 40 Millionen US-Dollar. China habe vor 13 Jahren für seine Anlage 1,7 Milliarden Dollar bezahlen müssen.
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