Umfrage Ökonomen erwarten Ankündigung zur Verringerung der EZB-Anleihekäufe

Mehr als jeder dritte Experten geht davon aus, dass die EZB bereits im September ihre weiteren Pläne für das PEPP getaufte Notfall-Programm verkündet.

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Die Unabhängigkeit der EZB wurde von einer Studie geprüft. Quelle: imago images/Marcel Lorenz

Die EZB wird nach mehrheitlicher Einschätzung von Volkswirten wohl im vierten Quartal Pläne zur Verringerung ihrer billionenschweren Pandemie-Anleihekäufe verkünden. Die meisten Experten gehen davon aus, dass das PEPP getaufte Notfall-Programm dann bis Ende März 2022 eingestellt wird, wie eine am Montag veröffentlichte Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters ergab.

Das Kaufprogramm, das zu Beginn der Corona-Pandemie in Europa im Frühjahr 2020 beschlossen wurde, ist eine der wichtigsten Waffen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise. Es ist auf 1,85 Billionen Euro angelegt und soll laut Notenbank noch bis mindestens Ende März 2022 laufen.

Zwölf von 29 Volkswirten erwarten, dass die EZB ihre Pläne bereits im September ankündigen wird. 15 Volkswirte rechnen damit im vierten Quartal, zehn davon im Dezember. Zwei Volkswirte gehen davon aus, dass die Euro-Wächter ihre Pläne zu den PEPP-Käufen erst im ersten Halbjahr 2022 bekanntgeben werden.

18 der 29 befragten Ökonomen erwarten, dass die EZB mit dem langsamen Herunterfahren der PEPP-Käufe – in der Fachwelt „Tapering“ genannt – noch vor Jahresende beginnt. Elf Experten rechnen damit im nächsten Jahr. Mit 85 Prozent – 29 von 34 Antworten – geht die überwältigende Mehrheit der Ökonomen davon aus, dass die Käufe bis zum Ende des ersten Quartals 2022 gestoppt werden.

Die Umfrage fand zwischen dem 9. und 13. August statt. Insgesamt nahmen 34 Volkswirte daran teil. Die nächste Zinssitzung der EZB ist für den 9. September geplant.

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