Für den Urus wird ihr Werk in Sant‘Agata Bolognese stark ausgebaut. Welches Risiko ist die Investition eines hohen dreistelligen Millionenbetrags für einen nach Stückzahlen gemessen kleinen Hersteller wie Lamborghini?
Wir haben uns das natürlich gut und reiflich überlegt und einen Business Case auf die Beine gestellt, der hieb- und stichfest ist.
Nun sind wir überzeugt, dass der Erfolg die hohen Investitionen mehr als rechtfertigen wird.
Wie teuer wird der Urus?
Es ist natürlich heute noch zu früh, um sich genau festzulegen. Er wird preislich in der Größenordnung des Hurácan, also bei rund 180.000 Euro liegen.
Erwarten Sie eine Nachfrage aus Ländern, in denen Lamborghini bislang nicht so stark vertreten ist?
Die wichtigsten Märkte sind beginnend im Westen USA, Kanada, England, Deutschland, Russland, der mittlere Osten und China. Die Nachfrage wird auf unsere drei Hauptregionen recht gleichmäßig verteilt. Das ist für uns wichtig, wir dürfen uns nie auf nur einen Teil der Welt konzentrieren.
Bislang bauen sie rund 2.500 Sportwagen pro Jahr, ab 2018 sollen noch 3.000 SUV dazukommen. Wie Exklusiv bleibt die Marke dann noch?
Wenn Sie überlegen, daß weltweit im letzten Jahr insgesamt ca. 72 Mio. PKW abgesetzt worden sind, mache ich mir über die Exklusivität der Marke Lamborghini trotz einer Verdoppelung unserer Absatzzahl keine Sorgen.
Wenn Sie den Absatz mehr als verdoppeln wollen, müssen dann auch neue Händler dazukommen?
Es gibt kaum noch weiße Flecken auf der Landkarte unseres Händlernetzes. Aber dennoch wird sich da noch etwas tun. In manchen Regionen, in denen wir heute bereits mit den Sportwagen vertreten sind, müssen wir für die dritte Baureihe sicher noch etwas stärker werden.
In Düsseldorf kommt jetzt ein weiterer Händler dazu. Können Sie in Märkten wie Deutschland eher durch weitere Verkaufspunkte oder neue Modelle wachsen?
In Deutschland haben wir noch etwas vor, denn das Land ist heute bereits ein wichtiger Markt für die Supersportwagen. Auch wegen der starken deutschen Hersteller ist Deutschland der Automarkt schlechthin. Wir erwarten auch hier eine gute Nachfrage nach dem Urus und werden uns aus diesem Grund wahrscheinlich auch hier noch verstärken.