Wann werden Sie die Marke von zehn Prozent überschreiten?
Inklusive Dacia liegen wir bereits bei über zehn Prozent. Unser Ziel ist es, spätestens 2017 zweitstärkster Hersteller mit der Marke Renault in Europa zu sein. Derzeit sind wir hinter VW und Ford noch die Nummer drei. Die neuen Modelle Espace, Kadjar und Talisman werden uns bei der Aufholjagd ebenso helfen wie der neue Megane und ein neuer Scenic.
Mit dem neuen Talisman will Renault in die gehobene Mittelklasse vorstoßen, in einen Markt, der derzeit von Audi, BMW und Mercedes dominiert ist. Ich finde die Eroberungs-Strategie ganz schön mutig.
Mut haben wir durchaus, das gebe ich zu. Aber im Flottengeschäft gibt es durchaus noch einen Markt für Mittelklasse-Limousinen mit konservativem Stufenheck. Von diesem Markt, der in Europa etwa zwei Millionen Einheiten zählt, wollen wir uns mit dem Eroberungsmodell Talisman ein ordentliches Stück herausschneiden.
Wie viel?
So viel wie möglich. In diesem Jahr werden wir mit Rücksicht auf die Qualität die Produktion im Werk Douai nur langsam hochfahren. Die Frage, wie viel Autos wir in diesem und im nächsten Jahr verkaufen, ist von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger ist, mit guter Produktqualität zu punkten und ein ordentliches Ergebnis einzufahren. Wir haben jedenfalls nicht die Absicht, mit dem Modell die Rabattschlacht in Europa anzuheizen.
Steht der Verkaufspreis schon fest?
Den Preis werden wir im September auf der IAA verraten. Es wird ein Premiumauto mit einem Nicht-Premiumpreis.
Renault setzt seit zwei Jahren stark auf den Elektroantrieb. Wird es den Talisman auch in einer elektrischen Variante geben?
Vollelektrisch werden wir das Modell nicht anbieten. Aber für eine Hybridisierung des Antriebs ist der Talisman vorbereitet. Wenn der Markt reift und sich das Geschäft lohnt, werden wir da sein.
Sind Sie zufrieden mit dem Verkauf Ihrer Elektroautos?
Der europäische Markt für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben entwickelt sich leider nur schleppend, zugegebenermaßen auch schlechter, als wir erwartet haben. Aber man darf nicht alles schwarz malen: Es gibt durchaus Zuwächse in dem Segment. So haben wir unseren Absatz mit den zwei batterie-elektrischen Modellen Zoe und Kangoo EV in einem Jahr immerhin um 70 Prozent gesteigert.
Die Batterien für Elektroautos werden langsam billiger. Werden Sie in absehbarer Zeit neue Kunden mit Preissenkungen locken können?
Wir werden unser Angebot mit den sinkenden Batteriepreisen weiter optimieren – indem wir den Kunden für den gleichen Preis mehr bieten und sinkenden Mieten für die Batterien. Heute steht das noch nicht auf der Tagesordnung, aber natürlich wird der Zoe in absehbarer Zeit Veränderungen erfahren. Aber wer heute einen kauft, wird dadurch keinen Nachteil haben.